So schön hätten sich die Zweitliga-Basketballer des SC Rist den Schlusspunkt ihrer Premierensaison in der Pro B wohl nicht einmal zu erträumen gewagt.

Wedel. - Vor 700 Zuschauern, davon 150 Anhänger der gegnerischen Würzburg Baskets entschieden sie in der heimischen Steinberghalle das Duell der Neulinge mit 76:70 (30:34) für sich und brachten die Gäste aus Unterfranken um ihre zumindest theoretisch noch vorhandene Aufstiegschance in die Pro A.

Dass sich die Wedeler mit dem 14. Sieg zudem Rang neun (44 Punkte) der Abschlusstabelle sicherten und damit die anvisierte einstellige Platzierung schafften, machte das Glück von Rist-Headcoach Özhan Gürel perfekt. Im Foyer sprudelte es geradezu aus dem 30-Jährigen heraus: "Wir haben in dieser Saison alle Höhen und Tiefen erlebt, die es im Basketball gibt - mehr wird einem auch in der Bundesliga nicht geboten. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die ich auch in der nächsten Saison trainieren werde."

Besonders beeindruckt zeigte sich Gürel davon, dass seine Spieler sich weder von Rückständen noch vom personellen Engpass unter dem Korb hatten entmutigen lassen. "Mit Peter Huber-Saffer, Thorsten Raquet und dem am Knie verletzten Sidiki Straub hatte ich nur zweieinhalb Center", rechnete der Rist-Coach vor. Umso erleichterter war er darüber, dass das Heimteam dennoch den Rebound dominierte (32 Abpraller gegenüber 29 für Würzburg) und so effektiv verteidigte, dass den Gästen insgesamt 21 Ballverluste unterliefen.

Trotz dieser Vorzüge benötigten die Wedeler drei Viertel, um durch einen "Kunstwurf" von Steffen Kiese mit der Sirene den Ausgleich zum 48:48 zu erzielen. Das setzte beim Heimteam offensichtlich neue Kräfte frei. Wie entfesselt spielten im Schlussabschnitt vor allem Kiese, Mac-Davis Duah und John Davis auf, dazu kam eine erneut starke Gesamtleistung von Topscorer Stuart Turnbull. Selbst als die Würzburger in der Schlussphase mit Fouls versuchten, die Spieluhr anzuhalten, bissen sie auf Granit: Die Wedeler verwandelten 20 von 30 Versuchen von der Freiwurflinie (76 Prozent).

"Das war wirklich harte Arbeit, aber wir sind dafür belohnt worden", zog Özhan Gürel in gewisser Hinsicht auch ein Fazit der Gesamtspielzeit. Sein Dank galt vor allem allen ehrenamtlichen Helfern im Umfeld der Mannschaft, ohne die "die tolle Saison nicht möglich" gewesen wäre, und ganz besonders würdigte er die Leistung des scheidenden bisherigen Teammanagers Jörg Gehrke, dessen Nachfolger in Kürze vorgestellt werden soll.

Die letzten Pro-B-Punkte der Saison 2009/10 für den SC Rist erzielten Stuart Turnbull (22), Mac-Davis Duah (15), Peter Huber-Saffer (12), Steffen Kiese (12), John Davis (11), Kay Gausa und Thorsten Raquet (je 2).

Die Rist Scala Ladybaskets haben das Playoff-Finale der 2. Bundesliga Nord verpasst: Im Spiel drei einer Best-of-three-Serie unterlag die Spielgemeinschaft von SC Rist und SC Alstertal-Langenhorn beim Osnabrücker SC 52:60 (20:30), mehr lesen Sie in unserer Dienstag-Ausgabe.