Der Kampf um die oft zitierte “Goldene Ananas“ hat für die Handball-Frauen des TSV Ellerbek durchaus noch ihren Reiz.

Ellerbek. Wenn die auf Rang elf rangierende Mannschaft von Trainerin Manuela Henße am kommenden Sonnabend um 17 Uhr beim SV Fortuna Neubrandenburg antritt, dann kann sie mit einem Sieg gegen den derzeitigen Neunten der Regionalliga beweisen, dass es durchaus möglich gewesen wäre, den zum Aufrücken in die neue 3. Liga erforderlichen neunten Rang zu erkämpfen.

Zwei Spieltage vor Saisonschluss ist dieses Ziel aber nicht mehr realisierbar, auch nicht nach dem etwas unerwarteten 29:28 (13:15)-Erfolg bei der HSG Kropp/Tetenhusen. Es war der zweite Auswärtssieg für die TSV-Frauen, den endlich einmal das Glück zur Seite stand - im Gegensatz zu manchen Begegnungen zuvor, als dem Team die Punkte kurz vor dem Spielende jeweils aus den Händen geglitten war.

Es war kein schönes Spiel, das den Zuschauern in der Geestlandhalle von Kropp geboten wurde. Eine Partie, die geprägt war von katastrophalen Fehlern auf beiden Seiten und die im Grunde keinen Sieger verdient gehabt hätte.

Dass Ellerbek schließlich das bessere Ende für sich hatte, war in der guten Einstellung begründet. Zweimal kam die Mannschaft umgehend zurück, als der Gegner sich einen scheinbar sicheren Vorsprung herausspielte. Und so lief's ab: Nach der Pause egalisierte Ellerbek den 13:15-Rückstand mit Toren in Folge zum 17:15. Die HSG konterte ihrerseits, lag in der 46. Minute wieder 22:20 in Front. Die Henße-Schützlinge ließen sich aber wiederum nicht hängen und spielten bis zur 51. Minute ein 24:22 heraus. Diesen Vorsprung behauptete der TSV dann bis zum Schluss, "Kropp/Tetenhusen hatte jedenfalls keine reelle Ausgleichschance mehr", wie die Trainerin bekräftigte. Sie bescheinigte vor allem der A-Jugendspielerin Jennifer Jacobs (fünf Tore) eine gute Leistung ("Sie zeigte diesmal, was sie wirklich kann") und natürlich der zehnfachen Torschützin Sarah Lamp, die nicht nur nach Belieben traf, sondern sich auch gekonnt in den Dienst der Mannschaft stellte.

Der Sieg war umso erstaunlicher, als drei Leistungsträgerinnen nicht dabei waren: Ulrike Lohmeier saß wegen des Vulkanausbruchs auf dem Flughafen in London fest, Melanie Dahms fiel wegen einer Mandelentzündung aus und die zuletzt so erfolgreiche Torschützin Julia Steinberg war verletzt.

TSV Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Juliane Mohr (bis 30.), Daniela Laupichler (ab. 30.) - Sarah Lamp (10/3), Jennifer Jacobs (5), Friederike Wedding (5/1), Verena Oberthaler (3), Alina Kröger (2), Anastasia Günter, Nicola Bosse, Sandra Vollstedt, Jana Schwarz (je 1), Anna Lena Seemann.