Als der Schlusspfiff auf dem Sportplatz des Oststeinbeker SV ertönte, sah man auf der Trainerbank des TSV Wedel fassungslose Gesichter. Ein solches Spiel hatten weder der neue Trainer Frank Pagenkopf noch die beiden Manager Detlef Kebbe und Walter Zessin jemals zuvor erlebt.

Wedel. Nach einer nervenaufreibenden Oberligapartie mit einer Vielzahl brisanter und umstrittener Szenen hatten die Wedeler mit 4:5 (4:3) den kürzeren gezogen.

Frank Pagenkopf war außer sich: "Wir sind hier über den Tisch gezogen worden. Ich beklage mich sonst kaum einmal über Schiedsrichter. Aber das waren am Ende ganz bittere Entscheidungen gegen uns." Pagenkopf sprach vor allem die 74. Minute an, als der bereits gelb-verwarnte Nils Matthiessen beim Stande von 4:3 im Anschluss an einen eher harmlosen Zweikampf erneut Gelb sah und vom Platz musste - eine folgenschwere, wahrscheinlich spielentscheidende Situation. Sieben Minuten später bekam Oststeinbek laut Pagenkopf vom Unparteiischen Alexander Teuscher (SC Eilbek) einen zweifelhaften Elfmeter zugesprochen, der zum 4:4-Ausgleich führte. Um das Pech noch "abzurunden": In der Nachspielzeit kassierten die Wedeler durch einen Glücksschuss in den Winkel noch das 4:5. Fast schon unter ging in der Hektik eine Rote Karte für Rafat Waseq mit dem Schlusspfiff.

Welch ein Spiel aber vor der Pause: Die Wedeler gerieten innerhalb von drei Minuten (5, 6., 7. Minute) zunächst mit 0:3 in Rückstand - die favorisierten Gastgeber schienen früh einem ungefährdeten Erfolg entgegen zu steuern. Doch die Schützlinge von Frank Pagenkopf schlugen zurück, und das war nur einem Mann zu verdanken: Der Afghane Ata Yamrali. Der nämlich bescherte seiner Mannschaft mit einem Hattrick in der 9., 17. und 26. Minute den Ausgleich. Noch schöner: In der 29. Minute glückte Mümin Mus sogar das 4:3 - vor der Pause schwebten die Wedeler im siebten Fußball-Himmel. Dennoch sollte es nicht reichen: Frank Pagenkopf: "Diese Niederlage wird langfristig hoffentlich keine Spuren hinterlassen."