Während sich der TSV in der Oberliga-Tabelle nach oben bewegt, wachsen die Sorgen bei HR. Mümin Mus gelingt das Tor des Tages.

Halstenbek. Die Anorakkapuze tief ins Gesicht gezogen, die Hände tief in den Hosentaschen vergaben, so erlebte Frank Pagenkopf die letzten Minuten auf dem Jacob-Thode-Platz mit. Beim Abpfiff holte der 48 Jahre alte Elmshorner die Hände dann heraus und klatschte kurz Beifall. Gleich ihr erstes Spiel mit dem Nachfolger von Trainer Peter Nogly haben die Oberliga-Fußballer des TSV Wedel nämlich gewonnen. Im Anschluss an einen Eckball von Tugay Hayran sicherte ihnen Mümin Mus mit seinem Tor in der elften Minute das etwas glückliche 1:0 (1:0) auswärts über die SV Halstenbek-Rellingen.

"Das ist Abstiegskampf hier und kein Spaß", bellte HR-Trainer Thomas Bliemeister nach einer Entscheidung, die ihm missfiel, in Richtung von Schiedsrichter Thomas Kruse (TuS Hamburg). Wohl wahr. Großen Spaß hat es den wenigen Fans nun wirklich nicht bereitet, den oftmals hilflosen Darbietungen beider Teams beizuwohnen. Aufkommende Härten vermochte der Schiedsrichter mit Gelben Karten zu ersticken. In der dritten Minute der Nachspielzeit war er auf seinen Linienrichter angewiesen, der bei einem Torerfolg des in der 84. Minute eingewechselten Halstenbekers Rohollah Rohparwar die Fahne hob.

Abseits soll es gewesen sein, eine Entscheidung, mit der sich zum Beispiel Antonio Ude, in der 62. Minute gemeinsam mit Robert Hermanowicz gegen Mesut Cetinkaya und Sebastian Sander ausgetauscht, die restliche Zeit in kurzen Hosen neben dem Wedeler Tor postiert, überhaupt nicht einverstanden erklärte. Einen so guten Blick wie der Schiedsrichter-Assistent aufs Geschehen hatte er nicht. Die Entscheidung wird wohl korrekt gewesen sein.

Die Halstenbeker mühten sich im Rahmen ihrer bescheidenen spielerischen Möglichkeiten nach Kräften. Ein bisschen Torgefahr entstand bei Freistößen von Sascha Richert sowie bei einem versuchten Volleyschuss von Yasar Sahin und einem Kopfball desselben Spielers. Zur Hergabe seines ganzen Könnens sah sich der Wedeler Torwart André Pätzel, anstelle von Thomas Brandt (Fingerverletzung) zwischen die Pfosten gerückt, bei Sahins Gewaltschuss in der 82. Minute aufgefordert. Pätzel, der sich ebenso wie die Wedeler Ömür Kaplan, Nikola Maksimovic und Gianluca D`Agata am Ende Serie zum VfL Pinneberg verabschiedet, riss die Fäuste hoch und lenkte den Ball zur Ecke.

Auffällig war, dass zumeist Benjamin Eta mit seinen Vorstößen über rechts die Halstenbeker Möglichkeiten einläutete. In der 86. Minute hatte Eta dann Glück, dass es der Schiedsrichter nach einer Notbremse an Mus bei der Gelben Karte beließ. Die Wedeler Fans hatten die Rote Karte gefordert. Sich lautstark zu engagieren, diese Möglichkeit bietet sich ihnen schon morgen, wenn die Wedeler um 19.30 Uhr ein Nachholspiel beim SC Concordia absolvieren, erneut. Ein weiterer Sieg verhieße Frank Pagenkopfs Team ganz erhebliche Entspannung im Kampf um den Klassenerhalt, bei den sechs Punkte schlechteren Halstenbekern aber geht das Zittern jetzt richtig los.