Der harte Winter zog viele Spieltagsabsagen nach sich. Klubs von der Landesliga abwärts, die noch im Auf- oder Abstiegskampf stehen, soll kein Wettbewerbsnachteil entstehen. Letzter Spieltag: 30. Mai.

Rellingen. Lippenbekenntnisse zählen nicht mehr. Stattdessen können die Hamburger Amateur-Fußballer nun ihre Bereitschaft beweisen, für ihr Team auch einmal ein Opfer zu bringen. Wer in der zweiten Maihälfte seinen Urlaub antreten wollte, der muss sich jedenfalls neu orientieren.

Der Hamburger Verband hat die Saison für die Mannschaften von der Landesliga abwärts aufgrund der vielen, witterungsbedingten Spielabsagen in diesem Jahr um zwei Wochen verlängert. Der letzte Spieltag ist jetzt der 30. Mai. Ursprünglich sollte die Serie am 16. Mai abgepfiffen werden, "doch das lässt sich nicht mehr realisieren, wenn für Mannschaften, die noch im Pokal, um den Aufstieg oder gegen den Abstieg spielen, nicht ein erheblicher Wettbewerbsnachteil entstehen soll", betont der Spielausschuss-Vorsitzende Joachim Dipner.

"Wir haben mit dieser Regelung kein Problem", erklärte Holger Podein aus dem Trainerstab des in der Hammonia-Staffel abstiegsbedrohten SC Egenbüttel . Eine erste interne Umfrage ergab, dass kein Rellinger Spieler die Mannschaft wegen Sonne, Strand und Meer im Regen stehen lassen will. Als kleine Einstimmung auf das, was ihnen in naher Zukunft noch bevorsteht, ließen sie zunächst einmal die eine oder andere Freitagabend-Party sausen. Wegen des Testspiels in Curslack gegen den FC St. Pauli II (Regionalliga) klingelte der Wecker zum Beispiel bei Podein um 7 Uhr.

Dass man sich mit Jungs vom Kiez um 10.30 Uhr nicht anlegen soll, nicht am Hans-Albers-Platz und auch nicht auf Kunstrasen, merkten die Rellinger dann bei ihrer 2:7 (0:1)-Niederlage. Allerdings legte Podein Wert auf die Feststellung, bis zur 80. Minute (2:3) gut mitgehalten zu haben. Torschützen des SC Egenbüttel waren Maik Fischer (1:2) und Onur Cepni (2:3). Weitaus sattelfester präsentierte sich die SCE-Defensive dann beim 0:0 einen Tag später gegen den TSV Niendorf (Oberliga).

Eines hat Verbandspressesprecher Carsten Byernetzki in seiner Rundmail deutlich zum Ausdruck gebracht: Nach Möglichkeit soll das Pfingsten (20. bis 24. Mai) für die Vereine frei gehalten werden. Das ist beruhigend für die Fußballer von Landesliga-Aufsteiger SV Lieth , die einen gemeinsamen Ausflug über die Feiertage nach Mallorca gebucht haben. "Wir hoffen inständig, in diesem Zeitraum nicht angesetzt zu werden. Wenn es aber gar nicht anders geht, dann bleiben wir natürlich in Hamburg und tragen die Stornierungskosten. Wettbewerbsverzerrung in Zusammenhang mit der SV Lieth wird es nicht geben", versichert Manager Torben Ross. Zu den ausstehenden Partien der Klein Nordender, die beim 0:5 (0:3) in Curslack gegen den souveränen Oberliga-Tabellenführer SC Victoria auf verlorenem Posten standen, zählt das Derby gegen den FC Elmshorn .

Der Nachbarschaftsrivale musste gegen den TuS Krempe auf dem Nebenplatz an der Wilhelmstraße nach Toren von Nihat Meric (1:0) und Baris Öncan - das 2:2 fiel in letzter Minute - mit einem Teilerfolg zufrieden sein, während Björn Kossert dem TuS Holstein Quickborn per Elfmeter nach Foul an Yavuz Kement das 1:1 (0:1) bei TuRa Harksheide sicherte.