Die 28-jährige Langstreckenläuferin der LG Wedel/Pinneberg verpasst die Bronzemedaille über 3000 Meter nur knapp. Sie läuft dabei persönliche Bestzeit.

Pinneberg/Wedel. Einsame Kämpfe gibt's, die machen Spaß. "Endlich mal nicht über vereisten Untergrund laufen" - Marina Hilschenz kann ihr zweiwöchiges Trainingslager von Freitag an in Portugal gar nicht mehr abwarten. Verbunden mit ein bisschen Urlaub will die 28 Jahre alte Langstreckenläuferin der LG Wedel/Pinneberg ihre Ausdauer ein gutes Stück verbessern und dabei auch eigene Wege beschreiten, nämlich ihr Programm abweichend von den mitreisenden Marathonspezialisten aus der gesamten Republik gestalten.

Bei den deutschen Meisterschaften im Juli in Braunschweig soll dann über 5000 Meter nach Möglichkeit ein noch erfreulicheres Resultat als vergangenen Jahr in Ulm (sechster Platz) herauskommen. "An die 16:15, vielleicht sogar 16:10 können es werden", sagt ihr Trainer Bernd Smrcka über die in der Medizinisch-Psychomatischen Klinik Bad Bramstedt angestellte Assistenzärztin, deren Bestzeit bei 16:30 Minuten steht.

Marina Hilschenz teilt diese Auffassung und sieht für sich einen "guten Trend" für die Zukunft. Bei den deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Karlsruhe war sie jedenfalls schon mal über 3000 Meter so schnell wie nie zuvor unter geschlossenen Hallendächern. Dass die Zeit von 9:26:37 "nur" zum fünften Platz reichten, spielte dabei eine untergeordnete Rolle aufgrund einer krankheitsbedingten, dreiwöchigen Trainingspause im Dezember und einer Virusinfektion kurz vor Beginn der Wettkämpfe wertete sie ihre Platzierung fast schon als Bronzemedaille, die sie nach einem taktisch klugen Rennen schließlich lediglich um drei Zehntel verfehlte. Ihr großer Wunsch für die bevorstehende Freiluftsaison: "Endlich mal keine gesundheitlichen Probleme. Dann kann es sportlich ein ergiebiges Jahr werden."

Temperaturen laut Vorhersage bestenfalls leicht über dem Gefrierpunkt sind für Hilschenz junge Vereinsgefährtin Christin Liedtke kein Anreiz, bei den deutschen Crossmeisterschaften am Wochenende in Stockach am Bodensee an den Start zu gehen. "Zu hoher Aufwand. Außerdem ist ihr Hauptaugenmerk auf die 10 Kilometer Straße bei den norddeutschen Meisterschaften am 20. März gerichtet", verrät Bernd Smrcka, der dem 16 Jahre alte Mädchen aus Klein Nordende in beratender Tätigkeit zur Seite steht.

Den vergleichsweise kurzen Weg zu den norddeutschen Cross-Titelkämpfen in Cluvenhagen bei Bremen aber hatte Christin Liedtke nicht gescheut und ihr Talent als Siegerin bei der weiblichen B-Jugend unter Beweis gestellt. Mit 12:15 Minuten lag sie am Ende deutlich vor der Nächstplatzierten.

Äußerst zufrieden mit sich wirkte Klaus Prieske als Vizemeister der Senioren M 45 über 4850 Meter. Mit Jens Gauger und Manuel Rodriguez wird nun ein gutes Resultat beim Teamwettbewerb der Crossläufer in Stockach angestrebt, als Mitfavoritin gilt dabei Mareike Ressing (Frauen W 40). Über einen beachtlichen zweiten Platz im Mannschaftswettbewerb der Schülerinnen durften sich in Cluvenhagen auch Ariane Ballner, Vanessa Bohse und Fenja Krohn (LG Elmshorn) freuen.