DFB will Regionalligen abschaffen. Der Aufstieg von der Ober- in die 3. Liga wäre trotz 600 000 Euro an TV-Geldern für die meisten Hamburger Klubs aber nicht machbar - auch nicht für den TSV Wedel.

Wedel. Mit interessanten Neuigkeiten kehrte Walter Zessin vom Aussprache-Abend der Hamburger Oberliga-Fußballer im Klubheim des SV Polizei am Sternschanzenpark zurück.

"Fakt ist, dass die Saison trotz der vielen Spielausfälle bisher nicht verlängert wird. Es bleibt dabei, dass wir am 30. Mai unser letztes Spiel haben werden", brachte der Manager des TSV Wedel in Erfahrung. Der Verband sieht diverse Möglichkeiten, die Nachholspiele über Ostern, Pfingsten und an den Wochentagen unterzubringen. Für die Wedeler zum Beispiel heißt das, dass sie zwischen dem 28. März und dem 5. April vier Pflichtspiele (SV Halstenbek-Rellingen, SC Concordia, Oststeinbeker SV, Altona 93) auszutragen haben.

Ferner kam die Absicht des Deutschen Fußball-Bundes, in absehbarer Zeit die Regionalligen abzuschaffen, auf den Tisch. "Sportlich wertlos", heißt es aus der Zentrale in Frankfurt. Sofern sich diese Idee durchsetzte, verhieße das eine Vollbremsung für die meisten Hamburger Amateur-Vereine. Für die dritte Liga sind nämlich nur die wenigsten Stadien ausgerichtet. "Der Spielbetrieb in der 3. Liga bietet den Anreiz, dass jeder Verein mit 600 000 Euro an Fernsehgeldern bezuschusst wird. Das ist das Zehnfache wie in der Regionalliga und der Einstieg ins Voll-Profitum", sagt Zessin - also zurzeit für keinen Verein im Kreis Pinneberg zu realisieren.

Die notwendige Infrastruktur können nur wenige in Hamburg (SC Victoria, SV Lurup, Altona 93) anbieten. Als Unterbau des bezahlten Fußballs steht eine neuerliche Zusammenlegung der Oberligen Hamburg und Schleswig-Holstein oder gar sämtlicher norddeutscher Oberligen zur Debatte. Das ist eine Tendenz, die zum Beispiel Detlef Kebbe, der andere Wedeler Manager, gar nicht befürwortet: "Vollkommen uninteressant. Wer will in Wedel schon den SV Eichede sehen und umgekehrt?"

Da beschäftigen sich die Verantwortlichen beim Tabellenzwölften der höchsten Hamburger Spielklasse doch lieber mit der Realität. Die verheißt den Grün-Weißen "Abstiegskampf bis zuletzt", eine Einschätzung von Trainer Peter Nogly, die nach der 0:8 (0:4)-Niederlage im Testspiel bei der zweiten Mannschaft des Hamburger SV natürlich weiterhin Gültigkeit besitzt.

"Der HSV steht voll im Saft, während es für uns das erste Testspiel im Jahr 2010 gewesen ist", warnte Walter Zessin allerdings vor allgemeiner Panikmache. Im zweiten Durchgang sah er sein Team sogar weitestgehend gleichwertig, allerdings mit dem kleinen Unterschied zu den Rothosen, dass Nikola Maksimovic (Lattenschuss) und der vom TSV Bargteheide frei geholte Mike Appiah selbst beste Möglichkeiten jeweils nicht zu nutzen verstanden.

Erstmals im neuen Jahr konnte sich auch die Landesliga-Mannschaft des SC Egenbüttel (Landesliga Hammonia) wieder in Bewegung setzen. Danny Peters sicherte mit seinem Treffer den knappen 1:0-Erfolg über den SC Schwarzenbek (Landesliga Hansa) auf dem Kunstrasen des SV Curslack-Neuengamme am Gramkowweg.