“Beides.“ So kurz und knapp fiel die Antwort von Basketball-Trainer Özhan Gürel (SC Rist) nach dem 86:88 (42:42) der von ihm betreuten Zweitliga-Herren bei Pro-B-Spitzenreiter Dragons Rhöndorf auf die Frage aus, ob er eher stolz auf die Leistung seines Teams sei oder sich über die Niederlage ärgere.

Wedel. 40 Minuten lang hatte der Aufsteiger dem Topteam Paroli geboten, fünf Sekunden vor der Schlusssirene verfehlte ein Dreierversuch des Kanadiers Stuart Turnbull den Rhöndorfer Korb.

"Wir hätten gewinnen können", stellte Gürel halb anerkennend und halb frustriert fest. Dabei hatte dem 30-Jährigen zunächst Böses geschwant, erreichte der Rist-Tross aufgrund einer Vollsperrung der A 3 doch erst 50 Minuten vor Spielbeginn den Ort des Geschehens. Die geringe Einspielzeit rächte sich umgehend, nach acht Minuten führten die "Drachen" 15:7. Besserung brachten die Umstellung auf Zonendeckung und mehr Biss im Angriff. "Wir haben im zweiten Viertel fünf Dreier getroffen und sind gut zum Korb gezogen", lobte Gürel.

Nach dem Seitenwechsel drohten die Rhöndorfer dank einer hohen Trefferquote zu enteilen, doch die Gäste ließen sich weder durch einen 48:56-Rückstand im dritten Viertel noch von einer Zwölf-Punkte-Führung (80:68) der Dragons fünfeinhalb Minuten vor Spielende entmutigen. In der Endphase lagen dann auch bei den Rhöndorfern die Nerven blank, die sich zwei Ballverluste erlaubten, den knappen Vorsprung aber nicht mehr hergaben.

Neben allzu vielen Einzelaktionen im Angriff hatte Özhan Gürel nur eines zu kritisieren: "Die größten Probleme hatten wir unter dem eigenen Korb. Wir haben 19 Offensiv-Rebounds zugelassen, 42 Punkte haben die Rhöndorfer in der Zone erzielt - das ist zu viel." Den Aufwärtstrend seines Teams, das mit 31 Punkten weiter im breiten Mittelfeld rangiert, sieht der Coach gleichwohl bestätigt, in der Tabelle nach oben gehen könnte es am Sonnabend (19 Uhr, Steinberg) mit einem Heimsieg über die Baskets Braunschweig.

Statistik: Viertel: 20:17, 22:25, 24:18, 22:26, SC Rist (Punkte): Stuart Turnbull, Marvin Willoughby (je 17), John Davis (15), Florian Moysich (10), Peter Huber-Saffer (8), Sidiki Straub (7), Mac-Davis Duah (5), Martin Maraite (4), Steffen Kiese (3), Vedo Delic, Arne Meyer, Thorsten Raquet.