Der 21-jährige Hetlinger macht mehrfach auf sich aufmerksam. Beim 60. Jubiläumsturnier kamen 36.000 Besucher, es gab 200 000 Euro Preisgelder.

Pinneberg/Neumünster. Die Stimmung in der täglich ausverkauften Holstenhalle von Neumünster besaß das festliche Fluidum, das einem Jubiläum wie diesem angemessen ist: Zum 60. Mal wurde das neben Kiel größte Hallenspektakel im schleswig-holsteinischen Spring- und Dressport ausgetragen - und in diesem Jahr gab sich die Prominenz besonders zahlreich die Ehre.

Auf dem roten Teppich im VIP-Bereich, ganz nah dort, wo die Siegerehrungen vorgenommen wurden, war auch Peter Harry Carstensen zugegen. Der Ministerpräsident ließ sich mit interessiertem Blick über das informieren, was die Faszination des Meetings ausmacht und die Reitsportfans beim viertätigen Geschehen in den Bann zog.

Zu denjenigen, die hinterher einen besonders glücklichen Eindruck machte, gehörte Petra Heidorn vom integrativen Reitsportzentrum, das auf dem Gut Schäferhof in Appen beheimatet ist. Die Leiterin der therapeutischen Reitabteilung bekam aus der Hand von Bettina Schockemöhle und Dieter Stut, Geschäftsführer des Pferdesport-Landesverbandes, einen Scheck in Höhe von 3000 Euro überreicht, der nun dem Projekt der "Lebenshilfe Pinneberg" zugute kommt - als Anerkennung für die geleistete Hilfe für geistig Behinderte und wahrnehmungsgeschädigte Menschen.

Eigentlich waren aus den Erlösen der Veranstaltung 2500 Euro zusammengekommen. Bettina Schockemöhle, Gattin des Turnierbetreibers (PST Paul Schockemöhle Marketing GmbH), zögerte jedoch nicht lange und stockte die Summe aus eigener Tasche auf die runde Summe von 3000 Euro auf.

Um einiges an Geld ging es auch für andere, aber das in ausschließlich sportlicher Hinsicht. Auch Nisse Lüneburg aus Hetlingen bekam etwas vom Preisgeldkuchen ab, das sich in Neumünster auf die stolze Summe von insgesamt 200 000 Euro belief. Knapp 1000 Euro waren es dank des Sieges mit dem 14-jährigen Wallach Chienos beim Erfolg des 21-Jährigen im Eröffnungsspringen, einer Zwei-Sterne-S-Prüfung (Kleine und Große Tour). Später gesellten sich noch einmal 400 Euro dazu: Lüneburg gewann mit Cosima ein S-Springen der Kleinen Tour, in einem zweiten erreichte er das Stechen, wo der Stute dann ein Abwurf unterlief, das Duo blieb unplatziert.

Das für ihn wertvollste Ergebnis erzielte der auf dem Wedeler Magdalenhof beschäftigte junge Reitersmann vom Reit- und Fahrverein Uetersen, der sich jetzt ganz allmählich auf die grüne Saison vorbereiten will, mit der Zehnjährigen Piana Joenna in einem Drei-Sterne-S-Springen. Nachdem die Stute im Normalumlauf fehlerfrei geblieben war, machte sie im Stechen einen Fehler und wurde dann Siebte. Nisses Geschwister Rike und Bruder Rasmus starteten im Rahmenprogramm mit Nachwuchspferden, konnten sich aber nicht im Vorderfeld behaupten. Jule Lüneburg, die in Köln Sportmanagement studiert, hatte auf Starts verzichtet.

Carsten-Otto Nagel vom Wedeler Stall Moorhof konnte sich wieder auf sein Paradepferd Calle Cool verlassen, denn mit dem sicherte sich der Vizeeuropameister die Hauptprüfung am Sonnabend, ein internationales S-Springen (Große Tour). Weniger gut lief es für die Schenefelderin Janine Friederike Meyer, die einige Male die Qualifikation nicht überstand. Sören von Rönne (Neuendeich) testete einige Nachwuchspferde.

Der mit 38 000 Euro dotierte "Große Preis" wurde zum Triumph für Holger Wulschner aus der mecklenburgischen Gemeinde Groß Viegeln. Von 40 gestarteten Reitern blieben Wulschner und der elfjährige Hengst Cefalo als einzige fehlerfrei. Siegprämie für Wulschner: 12 550 Euro.