Ellerbeks Männer kämpfen Bramstedter TS 35:34 nieder. “Wir haben unser Glück erzwungen“, sagt Trainer Andreas Rastner, dessen Team zwischenzeitlich mit sieben Toren zurückgelegen hatte.

Ellerbek. Es war wieder einmal Handball-Krimi-Zeit in der Harbig-Halle. So wie im Holsteiner Regionalliga-Derby gegen die Bramstedter TS hatten die Männer des gastgebenden TSV Ellerbek die Zuschauer (diesmal mehr als 300) in dieser Saison aber noch nicht auf die Folter gespannt: Zehn Sekunden vor Schluss rettete Torhüter Tobias Laupichler mit einer Parade dem Heimteam das 35:34 (14:17) und damit zwei Punkte für die Qualifikation zur 3. Liga, nachdem TSV-Neuzugang Lars Klüttermann 15 Sekunden zuvor zum Endstand getroffen hatte.

Der Jubel nach der Sirene fiel auf dem Parkett wie auf den Rängen dann wohl auch deshalb so überschäumend aus, weil kaum einer beim TSV noch an einen Sieg zu glauben gewagt hatte. 0:5 lagen die Ellerbeker nach acht Minuten zurück und zwangen ihren Trainer Andreas Rastner schon früh, zur Grünen Karte zu greifen und eine Auszeit zu nehmen. Besser wurde es danach aber nicht - im Gegenteil: Nach 17 Minuten leuchtete mit 12:5 die höchste BT-Führung von der Anzeigetafel.

"Es war eigenes Verschulden, dass wir so deutlich in Rückstand geraten sind," räumte der TSV-Coach ein, der auch davon überrascht worden war, dass sein Bad Bramstedter Kollege Maik Wetzel der Ellerbeker 5:1-Deckung mit zwei Kreisläufern begegnete. Die wurden dann von ihren Teamkameraden immer wieder in Szene gesetzt, zudem zeigte sich das Heimteam nach Fehlwürfen anfällig für Gegenstöße.

Ein anders Bild bot sich den Zuschauern nach dem Seitenwechsel: Die Ellerbeker Deckung stand besser, im Angriff trumpfte nun vor allem Andreas Butzmann auf, der seine gesamten sieben Tore im zweiten Durchgang erzielte. Konstant aus dem Rückraum traf der zweite TSV-Neuzugang Lars Klüttermann, der zudem fünf von sechs Siebenmetern sicher vollstreckte.

Gleichwohl konnten die Bad Bramstedter lange einen Vorsprung behaupten, der aber immer weiter schmolz. Erst in der 57. Minute gelang Tarek Fejry erstmals in der gesamten Partie der umjubelte Ausgleich (33:33), eine Minute später traf Butzmann zur Führung. Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Jonas Mecke und der Gästetreffer zum 34:34 sorgten noch einmal für Hochspannung auf den Rängen, ehe Klüttermann und Laupichler für das Happy End sorgten.

"Erst wollten wir es wieder einmal zu gut machen, aber am Ende haben wir das Glück erzwungen", analysierte Andreas Rastner den groben Spielverlauf mit heiserer Stimme, nachdem sich seine Schützlinge von den Fans ausgiebig hatten feiern lassen. Ähnlich sahen es die Spieler. "Ich habe immer daran geglaubt, dass wir es noch schaffen würden - jetzt sind wir wieder dran", freute sich Kreisläufer Bastian Blietz mit Blick auf die Qualifikation für die neue 3. Liga, in der sein Team (Elfter/16:22 Punkte) nun wieder gute Karten hat, während die Bad Bramstedter (Zwölfter/11:27) den Sprung in die künftige dritthöchste Klasse wohl schon abschreiben müssen. Nachlegen können, wollen und müssen die Ellerbeker nun am kommenden Sonnabend (18 Uhr) beim Vorletzten Fortuna Neubrandenburg.

Spielverlauf: 0:5, 2:7, 5:10, 5:12, 8:14,11:15, 13:16, 14:17- 15:19, 18:20, 20:23, 22:25, 24:26, 24:28, 26:29, 29:30, 30:32, 31:33, 33:33, 34:33, 35:34.

TSV Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Björn Rose, Tobias Laupichler - Bastian Blietz (4), Rouven Alimi, Ole Stabick (2), Fokko Erdmann, Andreas Butzmann (7), Lars Klüttermann (12/5), Tobias Knösel (1), Christian Brandt, Tarek Fejry (4), Oliver Müller, Jonas Mecke (5).