Der Herbstmeister geht beim 28:29 in Norderstedt zum zweiten Mal in Folge kurz vor Schluss k.o., BMTV 20:30.

Tornesch/Barmstedt. Die Floskel, dass sich im Sport wie im Leben alles irgendwann ausgleiche, dürfte den Oberliga-Handballmännern des TuS Esingen derzeit wie Hohn in den Ohren klingen. Beim 28:29 (15:15) auswärts gegen den Norderstedter SV zogen sie nach dem 29:30 gegen NSV-Stadtrivale HGN bereits zum zweiten Mal in Folge mit dem knappsten aller Rückstände den Kürzeren. Weitere Duplizität: Wie schon bei der Heimpleite gegen den Regionalliga-Absteiger kassierten die Tornescher, die in der Tabelle hinter den NSV (23:9) auf Platz drei (22:10 Punkte) zurückfielen, den entscheidenden Gegentreffer in der Schlussminute.

Dass sich die "Handball-Götter" gegen ihn und sein Team verschworen haben, will TuS-Trainer Kay Germann nicht ganz ausschließen, zumal die Gäste erhebliche Schwächungen hinnehmen mussten: So schied Spielmacher Jan-Henning Himborn kurz nach der Pause nach einem Kinnhaken mit Kieferprellung aus, zehn Minuten vor Schluss nahm Benedict Philippi mit Magenbeschwerden auf der Bank Platz. "Dadurch fehlten mir zwar Alternativen, aber wir hätten es trotzdem schaffen müssen", meinte Germann.

Gescheitert sah der 43-Jährige seine Mannschaft vor allem im Angriff. "Wir haben zu oft unvorbereitet geworfen und zudem einige hundertprozentige Chancen vergeben." Dennoch hätten die Tornescher nach Matthias Menzels Ausgleich zum 28:28 (59.) noch einen Punkt retten können, doch dann zerstörte im Gegenzug Thiago Santos' neunter Treffer alle Hoffnungen.

Nach dem Fehlstart in die Rückrunde (drei Pleiten gegen direkte Konkurrenten im Kampf um einen Platz in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein bei nur zwei Siegen) stehen die Tornescher nun gewaltig unter Druck. "Wir dürfen uns keine Ausrutscher mehr erlauben", fordert Germann vor dem Heimspiel am Sonnabend (18.30 Uhr, Klaus-Groth-Straße) gegen den SC Alstertal-Langenhorn.

Esingens Kreisrivale Barmstedter MTV (Zehnter/6:24) musste derweil die dritte Niederlage in Folge einstecken, die aber im Vergleich zu den "Packungen" im Derby (29:47) und beim NSV (20:43) vergleichsweise moderat ausfiel: In der heimischen Halle Schulstraße unterlag das Team des neuen Trainers Holger Michaelsen dem Ahrensburger TSV 20:30 (11:12). Der Coach war vor allem mit der Einstellung seines erneut ersatzgeschwächten Teams zufrieden: "Die Jungs haben gekämpft und sich nicht aufgegeben, Ahrensburg hat etwas zu hoch gewonnen."

Die Deutlichkeit der Resultats war aus Sicht des 52-Jährigen auf eine Schwächephase zwischen der 40. und 50. Minute zurückzuführen. Als womöglich spielentscheidend beurteilte Michaelsen eine Szene, in der es dem BMTV innerhalb einer Angriffssituation dreimal nicht gelang, den Ball im ATSV-Tor unterzubringen: "Danach haben meine Spieler die Köpfe hängen lassen, und am Ende fehlte die Kraft."

Wunderdinge erwartet der BMTV-Trainer auch in der demnächst folgenden englischen Woche mit Punktspielen bei der HG Barmbek (Sonnabend, 19 Uhr) sowie zu Hause gegen die SG Hamburg-Nord (23. Februar, 20.30 Uhr) und Spitzeneiter HSV Hamburg II (27. Februar, 18.30 Uhr, jeweils Schulstraße) nicht von seinem abstiegsbedrohten Team: "Die jungen Spieler haben noch nicht genug Erfahrung für die Oberliga, insgesamt muss sich die Mannschaft erst finden."

Tore/Siebenmeter: Esingen: Thomas Stegmann (7/3), Daniel Günter (5), Dennis Lißner (5/1), Daniel Quilitzsch (3), Matthias Menzel, Malte Petersen, Benedict Philippi (je 2), Till Krügel, Nils-Oliver Himborn (je 1).

Barmstedt: Ole Dirksen (7/1), Florian Schölermann (4), Daniel Kreher (4/4), Marcel Gätgens, Stephan Rickert, Gunnar Scheele, Carsten Schmidt (je 1), Patrick Geist (1/1).