Mit dem deutlichen 29:18 gegen MTV Herzhorn gibt das Team seit langem wieder den letzten Platz in der Handball-Regionalliga Nordost ab.

Ellerbek. Anhaltende Glücklosigkeit kann im Sport manchmal ziemlich deprimierend sein. Die Handball-Frauen des TSV Ellerbek kämpfen seit Wochen dagegen an, nicht in Resignation zu verfallen und wurden für ihre Zuversicht nach langer Zeit wieder einmal belohnt: Die Mannschaft von Trainerin Manuela Henße gewann das Regionalliga-Heimspiel gegen den MTV Herzhorn überraschend deutlich mit 29:18 (13:9) und gab die rote Laterne damit an den geschlagenen Gegner aus dem Kreis Steinburg ab. Nach dem dritten Saisonsieg hat Ellerbek 7:27 Punkte, Herzhorn als Letzter jetzt 7:29.

Schon vor Sielbeginn spürte man: Die Spielerinnen wollten, auch wenn die Rückstufung in die neue Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein längst unumgänglich ist, endlich wieder etwas reißen. Neben Zuversicht war aber vor allem gute Abwehrarbeit angesagt - klappte alles wunderbar. Die groß gewachsenen, körperlich kräftig gebauten Spielerinnen Herzhorns kamen mit der offensiven 5:1-Deckung Ellerbeks nicht zurecht. Sie wurden ständig in ihren Aktionen gestört und gerieten schon frühzeitig in Rückstand. Manuela Henße: "Die Abwehr funktionierte durchweg sehr zufriedenstellend. Das war heute ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg."

Dass die Gastgeberinnen offensichtlich die richtige Taktik anwandten, registrierten auch die Zuschauer in der Harbig-Halle mit einiger Genugtuung. Zur Halbzeit hieß es 13:9, und zur Überraschung vieler baute das heimische Team seinen Vorsprung in der Folgezeit auf 19:9 aus (42.). In dieser wichtigen Phase 13 Minuten lang ohne Gegentor geblieben zu sein - auch das hob allgemein die Stimmung und weckte Hoffnungen. Auch in der verbleibenden Zeit sollte Ellerbek nicht mehr in Gefahr geraten, den soliden Vorsprung noch einzubüßen.

"Endlich sieht man bei uns wieder fröhliche Gesichter", meinte Manuela Henße, die den Rest der Saison als willkommene Vorbereitung für die nächste Serie in der neuen Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein sieht. Mit ersten Planungen für den Start in der dann vierthöchsten deutschen Klasse hat der TSV Ellerbek schon begonnen. Einige Kandidatinnen für einen möglichen Wechsel zum TSV hat der Verein schon ins Visier genommen. Demnächst werden erste Kontaktgespräche geführt.

Verstärkungen sind auch vonnöten, auch in der tieferen Klasse, zumal Abgänge von Spielerinnen zu erwarten sind. Bereits fest steht, dass Alina Kröger für ein Jahr ins Ausland geht. Auch für Melina Dahms, die als Aupair-Mädchen arbeitet, könnte sich kurzfristig wieder ein Auslandsaufenthalt abzeichnen - so wie bereits im vergangenen Jahr. Dann würde für einige Zeit wieder eine wichtige Rückraumspielerin nicht zur Verfügung stehen.

Nach dem Erfolg gegen Herzhorn, das im Hinspiel noch klar dominiert hatte, bedauert man in Ellerbek jetzt nur eines: Das nächste Punktspiel beim Buxtehuder SV II findet erst am übernächsten Sonntag (28. Februar) statt. Aber der frische Schwung der Mannschaft muss während der 14-tägigen Pause ja nicht unbedingt verloren gehen . . .

Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Daniela Laupichler, Juliane Mohr (ab 50., hielt drei Siebenmeter) - Sarah Lamp (7/5), Anastasia Günter (5), Bianca Liepner, Ulrike Lohmeyer (je 3), Melina Dahms, Friederike Wedding, Alina Kröger, Julia Steinberg (je 2), Jana Schwarz, Jennifer Jacobs, Anna Lena Seemann (alle 1).