Die Tornescher verspielen beim 29:30 gegen die HGN eine Sieben-Tore-Führung, der BMTV geht beim NSV unter.

Tornesch/Barmstedt. Der Start in den "Monat der Wahrheit", zu dem Trainer Kay Germann den Februar mit Blick auf die Qualifikation für die neue Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein erklärt hatte, ist den Handballmännern des TuS Esingen gründlich missglückt: Im Heimspiel gegen die HG Norderstedt in der Halle Klaus-Groth-Straße kassierten die Tornescher sechs Sekunden vor Schluss den Treffer zum Endstand von 29:30 (15:13) und versäumten es, einen direkten Konkurrenten auf Distanz zu halten.

Dabei schien die Heimmannschaft spätestens dann alle Trümpfe in der Hand zu halten, als sie nach 37 Minuten eine doppelte Unterzahl der Gäste und drei Siebenmeter in schneller Folge zum Ausbau ihrer Führung auf 21:14 genutzt hatte. Doch plötzlich erlahmte der Spielfluss der Tornescher gegen sich aufbäumende Gäste, die - wie von Germann befürchtet - um ihre letzte Chance auf einen Oberliga-Platz 2010/11 kämpften. Die Norderstedter holten Tor um Tor auf und kamen zum Ausgleich. Zur letzten Esinger Führung (27:26) netzte Matthias Menzel in der 55. Minute ein, danach war es an der Heimmannschaft, Rückständen nachzulaufen. Zumindest einen Punkt schienen die Tornescher aber sicher zu haben, als Daniel Günter 20 Sekunden vor der Sirene zum 29:29 ausglich, doch im Anschluss an eine Norderstedter Auszeit besiegelte der fünfte Treffer von Max Holz die dritte Saisonniederlage des Tabellenzweiten.

Eine Erklärung für die unnötige Pleite seines Teams hatte der ungehaltene TuS-Coach nicht. "Wir haben unseren Vorsprung innerhalb von zehn Minuten weggeworfen", schimpfte Kay Germann , dessen Mannschaft (22:8 Punkte) jetzt schon den Atem des hartnäckigsten Verfolgers Norderstedter SV (21:9) im Nacken spürt, bei dem die Tornescher am Sonnabend (18 Uhr) antreten müssen.

Bei eben jenem NSV erlebte gerade der abstiegsbedrohte Barmstedter MTV (Zehnter/6:22) nach dem 29:47 im Derby gegen Esingen (die Pinneberger Zeitung berichtete) mit 20:43 (8:20) ein weiteres Debakel. Trotz seines missglückten Einstandes nahm der neue BMTV-Coach Holger Michaelsen sein Team aber in Schutz: "Im Moment ist nicht mehr zu erwarten."

Der 52-jährige Nachfolger von Wolfgang Butzmann spielte damit zum einen auf etliche Abgänge (so wechselte wie berichtet Andreas Butzmann zu Regionalligist TSV Ellerbek) und zum anderen auf das Fehlen von nicht weniger als fünf verletzten oder anderweitig verhinderten Stamm-Feldspielern an, für die A-Jugendliche einsprangen. Dem Barmstedter "Kindergarten", so BMTV-Manager Jedi Behnke, wurden dann schnell die Grenzen aufgezeigt. "Unsere zahlreichen technischen Fehler und der schwache Abschluss wurden vom NSV gnadenlos bestraft", klagte Michaelsen, der trotz aller Anfälligkeit seiner Mannschaft für Gegenstöße mit der Einstellung zufrieden war. Auf eine Entspannung der prekären Personalsituation hofft der Coach nun am kommenden Sonnabend (18.30 Uhr, Schulstraße) im Heimspiel gegen den Ahrensburger TSV.

Tore/Siebenmeter: Esingen: Thomas Stegmann (9/8), Dennis Lißner (6), Daniel Günter (4), Daniel Quilitzsch, Jan-Henning Himborn, Benedict Philippi, Malte Petersen (je 2), Matthias Menzel, Till Krügel (je 1).

BMTV: Gunnar Scheele (6), Marcel Gätgens (6/5), Stephan Rickert (3), Dmitrij Propp (2), Florian Schölermann, Daniel Kreher, Patrick Geist (je 1).