Nach dem Schweinske-Cup in Alsterdorf bieten die Quickborner beste Bedingungen. Wedel besiegt SC Sperber im Endspiel 4:2 nach Neun-Meter-Schießen.
Tornesch. Es war kurz nach 23 Uhr, da hatte Jens Fuhrmann in dem kleinen Zelt neben der neuen Sporthalle Klaus-Groth-Straße in Tornesch genug gefeiert. Kurzerhand bestellte der Fußball-Manager des TuS Holstein Quickborn eine Taxe und fuhr zusammen mit dem neuen Hauptsponsor Thomas Collatz, Chef der Kopiertechnik GmbH, nach Hause. Beide wohnen in Winterhude.
Während einige TuS-Spieler mit Freunden und Freundinnen noch zum Kiez nach St. Pauli zogen, nahm Jens Fuhrmann die Gelegenheit wahr und analysierte im Taxi mit Collatz die Ergebnisse des 27. Hallenturniers, das im nächsten Jahr wieder am zweiten Januar-Wochenende als "Collatz + Schwartz-Cup" durchgeführt werden soll - dann aber in der neuen Halle in Quickborn.
"Vielleicht ergibt sich ja eine längere Zusammenarbeit", hoffte der TuS-Manager. Seine Strategie lautet: "Unser Turnier soll so bald wie möglich die Nummer zwei in Hamburg hinter dem Schweinske-Cup werden." Der wird traditionell in der Sporthalle Hamburg in Alsterdorf ausgetragen.
Auch wenn sich die Hoffnungen des TuS Holstein auf das Erreichen des Halbfinales mit dem dritten Vorrundenplatz in der Gruppe A nicht erfüllten (ein Sieg mit 4:0 gegen den TSV Uetersen reichte nicht), klagte TuS-Trainer Torsten Hoffmann nicht: "Die Jungs haben ihr Bestes gegeben, und dann dürfen sie auch feiern."
Das galt auch für den Turniersieger TSV Wedel, der sich im Endspiel gegen den Überraschungsfinalisten SC Sperber mit 4:2 nach Neun-Meter-Schießen durchgesetzt hatte. Nach der regulären Spielzeit von 1 x 12 Minuten hatte es 1:1 gestanden.
TSV-Trainer Peter Nogly freute sich wie ein Schneekönig und beglückwünschte jeden einzelnen seiner Spieler. Und nach der Siegerehrung verriet er: "Das Preisgeld von 750 Euro dürfen meine Jungs unter sich aufteilen."
Nogly war immer noch die Genugtuung über den Sieg im Halbfinale gegen Oberliga-Herbstmeister und Vorjahres-Turniersieger SC Victoria anzumerken. "In der vergangenen Woche, bei unserem Weihnachts-Hallenturnier am Steinberg, führten wir im Finale gegen Victoria mit 1:0, verloren aber unglücklich mit 1:3. Da galt es die Scharte auszuwetzen", sagte der TSV-Coach. Die Revanche glückte tatsächlich: Diesmal siegte sein Team mit 1:0.
Gleichwohl misst Peter Nogly dem Fußball in der Halle grundsätzlich keine allzu große Bedeutung bei. "Für unser Team gilt: Wer keine Lust hat, braucht auch nicht zu spielen", sagte er. "Aber ich versuche bei einer solchen Gelegenheit die Harmonie in der Mannschaft zu verbessern."
Das kann helfen, denn Wedels Trainer bittet morgen zum ersten Freilufttraining im neuen Jahr.
Während sich die Wedeler nach ihrer zweiten Teilnahme beim Hallenspektakel des TuS Holstein Quickborn nach 2005 ausgiebig über ihren ersten Sieg freuten, stand Erfolgstrainer Bernd Ehm vom Oberliga-Titelfavoriten SC Victoria etwas abseits und grantelte: "Wir sind nach Tornesch gekommen, um nach 1985, 2002 und 2009 zum vierten Male zu gewinnen. Aber da hat uns Wedel einen Strich durch die Rechnung gemacht."
Immerhin: Der SC Victoria, der mit Jan Lauer nach einer Trainerwahl den besten Spieler des Turniers stelle, gewann das Spiel um Platz gegen den vom ehemaligen DDR-Nationalspieler Torsten Gütschow betreuten TuS Heeslingen (Tabellenführer Oberliga Niedersachsen-Ost) mit 3:2 nach Neun-Meter-Schießen.