Nun ist doch das eingetreten, was man beim TSV Ellerbek eigentlich unbedingt vermeiden wollte: Die Handball-Regionalliga-Frauen verloren das Auswärtsspiel bei Pro Sport Berlin mit 18:29 (7:15).

Ellerbek. Ein Desaster gegen einen Gegner, dem im bisherigen Verlauf der Saison noch kein einziger Punktgewinn geglückt war und der in fast jedem seiner bisherigen Partien überfordert schien.

Mucksmäuschenstill war es, als sich der Tross aus dem Kreis Pinneberg anschließend wieder auf die Heimreise machte. Kein Wunder, dass im Bus keine bessere Grundstimmung aufkommen wollte: Es waren nur acht Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen, die die Reise in die Bundeshauptstadt angetreten hatten. Dazu noch Co-Trainerin Nadja Günter, die in Abwesenheit von Coach Manuela Henße erstmals in dieser Saison die alleinige Regie innehatte.

Eine Premiere, von der die Deutsch-Russin natürlich alles andere als erbaut war. Wie aber sollte es denn überhaupt gehen in Berlin? Wie sollte Günter ihren Schützlingen den entscheidenden Kick am Spielfeldrand geben? Mit Melanie Bauck (Torhütern), Katharina Rathke, Sandra Vollstedt und Anna Lena Seemann fehlten schließlich vier Spielerinnen wegen Grippe, Uli Lohmeier stand aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung und die A-Jugendlichen konnten wegen des gleichzeitig laufenden Regionalligaspiels beim Elmshorner HT auch nicht aushelfen.

Die Personalnot war eklatant, gleichwohl aber kein alleiniger Grund für das krasse Versagen im Kellerduell. Möglicherweise hatten die Ellerbekerinnen aber auch geglaubt, als Favorit in Berlin selbst dezimiert nicht straucheln zu können. Oder hält man beim TSV andererseits das Erreichen des wichtigen neunten Platzes für unrealistisch? Wie auch immer: So wie die TSV-Frauen beim Tabellenletzten auftraten, wird die Mannschaft diese Serie nicht mehr viel reißen.

Nur in der Anfangsphase, etwa bis Mitte der erste Halbzeit, konnten die Gäste einigermaßen mithalten, in Führung lagen sie indes auch nie. Nadja Günter: "Aufgrund des schmalen Kaders fehlte dem Team mit zunehmender Spielzeit die Kraft, vielversprechende Angriffsaktionen in Tore umzumünzen."

Die rechte Seite war diesmal sogar total ausgefallen, von dort gingen kaum Impulse aus - zu wenig, um die ambitionierten Berlinerinnen ernsthaft zu prüfen. Eine gute kämpferische Einstellung zeigten am Sonnabend die neu zum Kader gestoßene Fränkin Verena Oberthaler sowie Bianca Liener und Anastasia Günter, letztere trafen mit jeweils vier Toren auch am häufigsten.

Die letzte Partie des Jahres bestreitet Ellerbek am Sonnabend beim Spitzenklub TSV Owschlag.

TSV Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Katharina Glamann, Daniela Laupichler (je 30 Minuten); Bianca Liepner, Anastasia Günter (je 4), Jana Schwarz (3), Friederike Wedding (3/2), Alina Kröger (2), Verena Oberthaler (2/1), Nicola Bosse, Nina Schmitz.