Nach dem 0:3 in Norderstedt heißt es diesmal 1:3. Trotzdem ist Trainer Peter Nogly mit dem bislang Erreichten nicht unzufrieden.

Wedel. Der TSV Wedel verabschiedet sich mit einem 1:3 gegen Bergedorf 85 in die Winterpause. Im Hinspiel hatte die Mannschaft von Trainer Peter Nogly noch mit 4:2 triumphiert. Vergleiche dieser Art allerdings liegen immer schief. Zum einen sind die Bergedorfer in der Oberliga immer besser ins Spiel gekommen. Zum anderen war auch Wedel keineswegs so klar unterlegen, wie es das Ergebnis aussagt.

Nimmt man allein die 67. und 68. Minute, als die eigentliche Entscheidung fiel. Die Bergedorfer waren zehn Minuten vorher durch ein Tor in Führung gegangen, das heftige Proteste und Diskussionen aller Wedeler mit dem Schiedsrichter auslöste. Deran Töksöz zog aus etwa 16 Metern ab. Der Ball wurde gleich von zwei Wedeler Abwehrspielern abgefälscht. Trotzdem erwischte ihn Torwart Sascha Blaedtke noch. Der Linienrichter signalisierte Schiedsrichter Björn Förster, übrigens ein Gast aus Niedersachsen: "Der Ball war hinter der Torlinie." Nach längerer Diskussion, auch zwischen den beiden, wurde der Treffer anerkannt.

Knapp zehn Minuten später gab es gleich zwei riesige Chancen für Wedel. Zunächst stoppte Mümin Mus einen Querpass mit der Brust, zog ab, und Tobias Braun im Bergedorfer Tor wehrte mit den Fäusten ab. Tugay Hayran erwischte den Ball. Diesmal konnte der Torwart den Ausgleich mit einer energischen Fußabwehr verhindern.

Und wie es dann häufig so ist: Im direkten Gegenzug ein Freistoß für Bergedorf. Den verlängerte Abwehrspieler Oliver Leinroth mit dem Hinterkopf ins lange Eck - das 2:0 für die Gäste. Doch Wedels Abwehr leistete sich noch einen weiteren dicken Patzer. Diesmal war es Sascha de la Cuesta, der mit seinem Schuss in den Winkel auf 3:0 für Bergedorf erhöhte. "Sicher, wir kassieren zu viele Tore", bekräftigte auch Peter Nogly. "Aber man kann der Abwehr dafür alleine nicht die Schuld zuschieben. In der gesamten Mannschaft stimmt einfach das Abwehrverhalten nicht."

Dann war es ja auch wieder wie so häufig in den vergangen Wochen und Monaten. Wenn sie scheinbar aussichtslos zurück liegt, wird diese Wedeler Mannschaft endlich kampffreudig und energisch. Es war Nikola Maksimovic, der in der 75. Minute den Ball über den herausstürzenden Towart Braun zum 1:3 ins Netz hob.

Die Bergedorfer wurden noch einmal so nervös, dass sich Martin Sobczyk drei Minuten vor dem Abpfiff eine schlimme Unsportlichkeit leistete. Aus drei Metern drosch er den Ball auf die Wedeler Reservebank. Erbost lief Ersatztorwart André Pätzel auf das Spielfeld und stieß den Schützen um. Beiden zeigte der Schiedsrichter die Rote Karte.

Was bleibt nun nach dem Aufstieg von der ersten Hinserie in der Hamburger Oberliga? "Wir hätten zu Hause sicher ein paar Punkte mehr machen müssen", so Peter Noglys Zwischenbilanz. "Realistisch ist aber auch, dass ich meine Mannschaft in etwa auf dem Platz erwartet habe, auf dem wir stehen."