Bei den Landesmeisterschaften schafft es die 14-Jährige Halstenbekerin bei den Damen bis ins Halbfinale. Die übrigen Kreis-Asse scheitern früh.

Halstenbek. Vivienne Kulicke (SV Halstenbek-Rellingen) wirkte alles andere als enttäuscht, nachdem für sie die Hamburger Tennismeisterschaften in der Verbandshalle von Horn ein vorzeitiges Ende genommen hatten. "Vorzeitig" - das war in ihrem Fall nämlich nicht negativ zu verstehen: Das Erreichen des Halbfinals in der Damen-Konkurrenz war für die 14-jährige Nachwuchsspielerin der SV HR ein Erfolg.

Zu ihrer eigenen Überraschung war Vivienne, die noch der Altersklasse U 14 angehört, vom Veranstalter im 16-köpfigen Damenfeld an Nummer vier gesetzt worden. Der Hamburger Tennisverband scheint der aufstrebenden jungen Dame also einiges zuzutrauen - und diese Einschätzung rechtfertigte die junge HR-Spielerin dann auch in vollem Maße.

Nach leichten Erfolgen über Jasmina Freundt vom benachbarten TC Wedel und Karina Trofimova (International Tennis Academy Hamburg) verlor sie in der Runde der letzten vier mit 0:6, 0:6 gegen Olivia Matuszak (THC Horn-Hamm), die sich wiederum in Endspiel Gitte Möller (Club an der Alster) geschlagen geben musste. Möller war auch in Runde eins Endstation für Karolin Mertens (TC Ellerbek) gewesen.

Die klarste aller möglichen Niederlagen bei den Hamburger Titelkämpfen schockierte Vivienne Kulicke indes keineswegs. Sie ist im Tennissport nämlich noch längst nicht dort angelangt, wo sie einmal hin möchte: In absehbarer Zeit eine der besten Hamburger Damenspielerinnen zu sein.

Bei der Spielvereinigung hat sie, die mit fünf Jahren erstmals das Racket in die Hand nahm, unter Trainer und Herrenspieler Axel Pretzsch zu beachtlicher Spielstärke gefunden: In der Rangliste der U 21 (Juniorinnen) ist sie in Hamburg mittlerweile als aktuelle Nummer neun geführt, in der U 14 ist sie sogar die Nummer zwei. Bei HR führt Vivienne als Nummer eins die erste Damen-Mannschaft an, mit der U 18 ihres Klubs schaffte sie bei den Sommer-Punktspielen den Aufstieg.

Wie sie es hinbekommt, sich neben den schulischen Verpflichtungen auch sportlich weiter zu verbessern? "Dreimal die Woche laufe ich, ich gehe zum Fitnesstraining und einmal in der Woche besuche ich meinen Physiotherapeuten." Flotte Sätze aus dem Munde einer 14-Jährigen, deren Selbstbewusstsein scheinbar grenzenlos ist . . .

Keine große Rolle spielten die Kreis-Asse im Herrenfeld. Alexander Radtke, Till Jäkel (beide TC Wedel) sowie Simon Prochnow (SV HR) schieden sämtlich in der ersten Runde aus. Jäkel unterlag dabei in seinem Match dem Heimfelder Kristian Albers mit 8:10 im Match-Tiebreak, der anstelle des dritten Satzes gespielt wurde.

Bei den gleichzeitig gelaufenen Landesmeisterschaften von Schleswig-Holstein in Kiel-Wellsee waren Isabel von Stryk und Marie Chikhi nahe dran, den Sprung ins Damen-Hauptfeld zu schaffen. Die beiden Landesligaspielerinnen vom TC Prisdorf erreichten jeweils das Finale in ihrer Qualifikationsgruppe. Doch am Ende standen beide Damen mit leeren Händen da.

Chikhi scheiterte deutlich in zwei Sätzen an Kim-Christin Haberl (TC Mürwik), während Isabel von Stryk sich Laura Hilger (TSV Glinde) geschlagen geben musste, die sich zuvor auch schon gegen die frühere Holmerin Kimberley Körner (jetzt RW Wahlstedt) durchgesetzt hatte.

Nilab Hayatie (TV Uetersen) trat zu ihrem Erstrunden-Qualifikationsmatch nicht an. Bei den Herren unterlag der Elmshorner Maciej Skorka (LTC Elmshorn) ebenfalls in Runde eins der "Quali" dem Kremperheider Matthias Böckmann. Bereits für das Hauptfeld gesetzt war Torben Otto. Dort verlor jedoch gleich etwas überraschend gegen den Qualifikanten Jonas Denker (Itzehoer TV) mit 1:6, 6:7.