Der TuS Esingen büßt einen weiteren Punkt im Titelkampf ein, der Barmstedter MTV verliert das Kellerduell.

Tornesch/Barmstedt. Vielleicht wäre die Tornescher Handballwelt wieder in Ordnung gewesen, hätte Rückraum-Riese Benedict Philippi zwei Sekunden vor Ende der Oberliga-Partie zwischen den Männern des TuS Esingen und dem AMTV in der Halle Klaus-Groth-Straße wenige Zentimeter weiter nach links gezielt. So aber klatschte das Spielgerät gegen den rechten Torpfosten und von dort ins Aus, und die Heimmannschaft musste sich mit einem 33:33 (16:15) begnügen.

"Wir haben wieder einen Punkt liegen lassen, weil wir schlecht gedeckt haben", wollte auch TuS-Trainer Kay Germann seine Enttäuschung über den erneuten Rückschlag im Titelkampf nicht verhehlen, während seine Spieler hängenden Hauptes vom Parkett schlichen.

Einer jedoch war höchst ungehalten: Torhüter Torsten Meyer hatte alles gegeben, fühlte sich von seinen Vorderleuten aber ein ums andere Mal im Stich gelassen. "Wir waren hinten viel zu passiv", sprang Germann dem Erbosten bei: Zum Teil hatten die Hamburger aus acht oder neun Metern abziehen können, ohne dass sie ein Tornescher energisch daran gehindert hätte.

Obwohl Esingen nur eines der zurückliegenden vier Spiele gewann, sieht Kay Germann das primäre Saisonziel (Platzierung unter den ersten vier/Qualifikation für die neue Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein) noch nicht in Gefahr. Eng werden könnte es aber im Titelrennen für den Tabellenzweiten (12:4 Punkte): Spitzenreiter HSV II (14:2) hat zwei Zähler Vorsprung und das bessere Torverhältnis, die mit Esingen punktgleiche HG Barmbek liegt in Lauerstellung und stellt sich am Sonnabend (18 Uhr) in Tornesch vor. "Noch ist nichts passiert, aber gegen Barmbek müssen wir gewinnen", fordert Germann, der am Donnerstag (20.30 Uhr, Budapester Straße) mit seinem Team in der zweiten Runde des Hamburger Pokals beim FC St. Pauli (2. Liga/2) gastiert.

Noch größere Tristesse als in Tornesch herrschte nach Spielende beim Barmstedter MTV . In der Halle Schulstraße unterlag der BMTV im Kellerduell dem zuvor noch punktlosen Schlusslicht TV Fischbek 30:32 (13:17) und bleibt Drittletzter (3:13).

"30 Tore müssen einfach für den Sieg reichen, aber unsere Abwehrleistung war inakzeptabel", schimpfte BMTV-Trainer Wolfgang Butzmann, der sich des Verdachts nicht erwehren konnte, "dass wir uns dem Niveau des jeweiligen Gegners anpassen". Im Vergleich zum 28:36 gegen Spitzenreiter HSV II (die Pinneberger Zeitung berichtete) jedenfalls sei sein Team nicht wiederzuerkennen gewesen. Insofern blickt der Coach dem nächsten Heimspiel am Sonnabend (18.30 Uhr) nicht ohne Zuversicht entgegen: Immerhin geht es gegen die HG Norderstedt, die als Tabellensechster (9:5 Punkte) deutlich besser dasteht als der BMTV.

Tore/Siebenmeter: Esingen: Till Krügel (9), Dennis Lißner (7), Jan-Henning Himborn, Benedict Philippi (je 3), Daniel Günter, Thomas Stegmann, Nils-Oliver Himborn, Lennart Haas (je 2), Matthias Menzel (2/1), Malte Petersen (1).

BMTV: Andreas Butzmann (11/5), Jan Lienau (6), Ole Dirksen, Arne Surrow (je 4), Marco Schomaker (3), Thomas Winkler; Bodo Baasch (je 1).