Auswärts sind die Oberliga-Fußballer des TSV Uetersen allenfalls die Hälfte wert. Dabei bleibt es, nachdem sie das Duell der Aufsteiger beim Oststeinbeker SV 1:2 (0:0) verloren.

Uetersen. Von ihren bisherigen elf Zählern auf ihrem Konto holten die Uetersener zehn im Rosenstadion. Trainer Peter Ehlers wird ein bisschen angst und bange, wenn er an das bevorstehende Gastspiel bei Tabellenführer SC Victoria denkt.

Schwer wird dann auch das Heimspiel gegen den TSV Niendorf, doch irgendwie müssen die Uetersener noch punkten, wenn sie unterm Weihnachtsbaum noch auf den Klassenerhalt hoffen wollen. Schon 42 Gegentore sind jedoch zuviel. "Das Abwehrverhalten der gesamten Mannschaft ist nicht oberligawürdig", sagt Trainer Peter Ehlers, der zurzeit beobachtet, welche Möglichkeiten sich auf dem Spielermarkt eröffnen. Erster Neuzugang ist der am 1. Januar spielberechtigte Marvin Premphe, 20 Jahre alter Abwehrspieler aus Ghana, in Hamburg ein Namenloser, "aber körperlich robust, technisch versiert, natürlich nicht der Heilsbringer" (Zitat Peter Ehlers).

Nach einer öden, fast zweistündigen Anreise durch den Hamburger Feierabend-Verkehr erledigten die Uetersener ihren Job tief im Osten der Hansestadt zunächst zu Ehlers' Zufriedenheit. Die ersten 45 Minuten brachten die Oststeinbeker kaum zwingende Torchancen zustande.

Drei Minuten nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit aber durften die Gastgeber einmal ungestört kombinieren und frei vor Torwart Christoph Richter das 1:0 erzielen. Nach den vielen guten Vorsätzen beim Pausentee war das ein Schlag ins Kontor, von dem sich die Uetersener nicht mehr erholten. Die Entscheidung war dann in der 80. Minute perfekt, als sich zunächst Dennis Weber wegen eines Fouls die Gelb-Rote Karte einhandelte.

Aus dem fälligen Freistoß resultierte das 2:0 der Oststeinbeker per Kopf von Guido Stendel. Unmittelbar zuvor hatte Peter Ehlers zur Belebung der Offensive Parvis Sadat-Azizi eingewechselt, der frühere Schenefelder dankte es ihm mit dem Anschlusstreffer per Schrägschuss aus wenigen Metern in der 88. Minute. Zum Schluss eilte dann sogar Torwart Richter nach vorn, den Ausgleich zu erzwingen - vergeblich. Es wurde eine Rückfahrt mit deprimierten Gesichtern, zumal auch Mittelfeldkämpfer Martin Bushaj in der 90. Minute wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte sah.