Dreimal in dieser Saison hatten die Handballer des TSV Ellerbek bislang Regionalliga-Heimspiele knapp für sich entscheiden können - gegen den Oranienburger HC ging es schief.

Ellerbek. Die Brandenburger setzten sich vor 250 Zuschauern mit 29:27 (14:13) durch und stürmten damit als erstes Gästeteam die "Festung" Harbig-Halle.

Obwohl TSV-Spielertrainer Andreas Rastner, der sich für die letzten zehn Minuten selbst einwechselte, schon vor der Partie eindringlich vor den Qualitäten des Tabellendritten der Saison 2008/09 gewarnt hatte, empfand er die Heimpleite als unnötig und brachte das nach Spielende auch klar zum Ausdruck: "Heute hat die Unerfahrenheit den Sieg weggeschmissen."

Diese Aussage war durchaus wörtlich zu nehmen, vergaben die Ellerbeker doch wie schon beim vorangegangenen 31:39 beim BFC Preußen Berlin etliche hochkarätige Torchancen. Am Ende war es dann aber ein Fehlpass, der die Heimniederlage besiegelte: Ein OHC-Spieler fing beim Stand von 27:28 in der Schlussminute ein riskantes, für Linksaußen Jonas Mecke bestimmtes Zuspiel ab, der letzte Treffer der Partie hatte auf die Punkteverteilung keinen Einfluss mehr.

"Wir haben schlecht ins Spiel gefunden und waren am Ende nicht clever genug", brachte Rastner seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck, dass die zwischenzeitlichen guten Phasen seines Teams nicht zum vierten Heimsieg in Folge gereicht hatten. "Zwei bis drei Bälle", so der 41-Jährige, hätten die Partie am Ende zuungunsten der Heimmannschaft entschieden. "Oranienburg war nicht besser als wir."

Einer litt auf der Ellerbeker Bank Höllenqualen - und das nicht nur, weil er sich in Berlin den Zeigefinger der rechten Hand ausgekugelt hatte: Kreisläufer Bastian Blietz war zum Zuschauen verurteilt und wurde auf dem Parkett schmerzlich vermisst. Dass die Heimserie seines Teams riss, ärgerte zwar auch den 32-Jährigen, aber: "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen: Tabellenachter mit 10:10 Punkten nach vier Heim- und sechs Auswärtsspielen - das hätte uns als Aufsteiger wohl vor der Saison kaum jemand zugetraut." Ob Blietz am Sonntag (15 Uhr) in der Partie bei Post Schwerin II schon wieder mitwirken kann, bleibt indes abzuwarten.

Spielverlauf: 1:1, 3:2, 4:4, 5:7, 10:8, 11:11, 12:12, 13:14 - 13:16, 15:18, 19:18, 21:20, 23:25, 25:26, 27:26, 27:29.

Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Tobias Laupichler, Björn Rose - Rouven Alimi (2), Torben Reimers (2/2), Ole Stabick, Jens Hildebrand, Tobias Knösel (10), Christian Brandt (4), Tarek Fejry (1), Oliver Müller (6/2), Jonas Mecke (2), Andreas Rastner.