Keine Einsätze in den Pflichtspielen, noch nicht einmal ein paar Minuten: Geoffrey Hansen hatte sich schon die Frage gestellt, ob es richtig gewesen war, sich vom VfL 93 zu verabschieden und zum TSV Wedel zu wechseln.

Wedel. "Er stand kurz davor, bei uns wieder aufzuhören", erklärte TSV-Manager Detlef Kebbe. Im Anschluss an das 2:1 (0:1) der Wedeler Oberliga-Fußballer auswärts über den Tabellenvierten SV Curslack-Neuengamme sah man den 21 Jahre alten Mittelfeldspieler nun mit glücklichem Gesicht vom Kunstrasen stapfen.

"Mit Geoffrey kam die Wende. Nach seiner Hereinnahme ging ein Ruck durchs Team", freute sich Kebbe mit dem Neuzugang, der in der 56. Minute für Sebastian Munzel eingewechselt wurde und das erstmals von Trainer Peter Nogly ausgesprochene Vertrauen mit einer ganz starken läuferischen Leistung rechtfertigte. Hansen darf darauf hoffen, jetzt häufiger berücksichtigt zu werden.

Ein dickes Lob vom Manager handelte sich auch Rafat Vaseq als Bewacher von Curslacks erfahrenem Stürmer Matthias Reincke ein. Der Routinier kam nur einmal gefährlich in den TSV-Strafraum, das war in der Nachspielzeit, als der Ball nach seinem abgefälschten Schuss das Ziel haarscharf verfehlte. Ein 2:2 zu diesem Zeitpunkt der Partie hätte den gezeigten Leistungen aber nicht mehr entsprochen. "Wir hatten in der zweiten Halbzeit doch fast jeden Zweikampf gewonnen", stellte Kebbe fest.

Zu den gewonnenen Zweikämpfen - so sahen es die Wedeler - zählte auch eine Aktion von Gianluca DAgata im eigenen Strafraum, bei der Philipp Többen zu Fall kam. Schiedsrichter Becker aus Bad Segeberg indes pfiff Strafstoß, den Patrick Papke zum 1:0 der Gastgeber verwandelte (30.). "Das war eine zweifelhafte Entscheidung und ein Schock für uns, von dem wir uns aber in der zweiten Halbzeit gut erholt haben", sagte Peter Nogly.

Tugay Hayran bestrafte die Passivität der Curslacker nach einer Stunde, als er den Ball im Anschluss an ein Zuspiel von Ömür Kaplan flach in die rechte Ecke schoss, das 1:1, unhaltbar für Torwart Torsten Schönsee, der dafür beim Siegtreffer von Jaques Rodrigues de Oliveira - Schuss unter seinem Körper hindurch - nicht die beste Figur machte /67.).

"Unser 2:1 mag glücklich gewesen sein, unser Sieg war es nicht", betonte Detlef Kebbe, der als Planungssicherheit für die kommende Serie allerdings noch weitere Wedeler Erfolge vor der Winterpause benötigt.