Torschützen beim 2:0 des TuS Holstein über den FC Elmshorn? Nicht Philipp Stamer, nicht Robert Dettlaff - die kamen vorher im Kreisliga-Spiel der Zweiten zum Einsatz. Auch nicht Viktor Neu oder Kadir Kandir, denn die tauchten gar nicht erst im Kader auf.

Quickborn/Elmshorn. Björn Roggow schmorte 90 Minuten lang auf der Bank und musste mit ansehen, wie ausgerechnet Henrik Dierks mit seinen Treffern in der 45. und per Kopf in der 47. Minute - jeweils nach Vorarbeit von Yavuz Kement - die Entscheidung herbeiführte. Der 36-Jährige sollte den Quickborner Landesliga-Fußballern ursprünglich zur Hauptsache als Co-Trainer dienen. Ist damit nicht für Zündstoff gesorgt, wie lange halten die "Star-Einkäufe" noch still? "Hinter jeder Aufstellung stecken genaue Überlegungen. Die tragen wir aber nicht in die Öffentlichkeit", entgegnete TuS-Coach Torsten Hoffmann. Durchspielen durfte erstmals übrigens auch Jan Hildebrandt (35), der den Quickborner Rentner-Angriff komplettiert - frei nach Otto Rehhagel, für den es keine alten oder jungen, sondern nur gute oder schlechte Spieler gibt.

Die Elmshorner mussten unfreiwillig auf kreative Akteure wie Sebastian Worbs (private Gründe), Stephan Weckwert (krank) und Veton Hajrizi (verletzt) verzichten. Bei Ferdinand Adelmann reichte die Kraft nur für 45 Minuten. "Trotzdem hätten wir einen Zähler mitbringen können", versicherte Papa Ndiaye. Der FCE-Trainer verwies auf Aluminium-Treffer im zweiten Durchgang von Vahdet Calmac, Baris Öncan und Gerrit Gomoll. Zudem sei sein Team mit dem extrem holperigen Boden nicht klar gekommen. So stehen die Elmshorner nun wieder da, wo sie Ndiaye bei seinem Amtsantritt übernahm: auf einem Abstiegsplatz. Die Quickborner aber wittern dank Henrik Dierks wieder eine kleine Chance, ihr Saisonziel - Spitzenplatz - zu verwirklichen.