“Sicherheit zuerst“, das war nach sechs Gegentoren im Spiel beim SC Victoria die nachvollziehbare Devise bei den Oberliga-Fußballern der SV Halstenbek-Rellingen.

Halstenbek/Rellingen. So gesehen enttäuschte das 0:0 gegen den Tabellenvierten TSV Niendorf nicht die Erwartungen. Indes war es schon das zweite torlose Remis in Folge auf dem Jacob-Thode-Platz. Irgendwann werden die Halstenbeker gewinnen müssen, und das möglichst bald, wollen sie nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern.

Mit Ausnahme von Marco Kebbe (nicht im Aufgebot) und Yannick Bräuer hatte Co-Trainer Andreas Hermeling alle Kreativkräfte aufgeboten, die der Kader hergibt. Noch in keinem Heimspiel aber erarbeiteten sich die Halstenbeker so wenige Torchancen. Genau genommen hätte man von einem zwar kampfbetonten, aber total ereignislosen Spiel sprechen müssen, wäre nicht der in der Abwehr aufgebotene Miguel da Rocha Costa ein paar Mal über die Mittellinie geprescht.

In der 65. Minute schlug der Mann mit dem klangvollen Namen zunächst eine Flanke von rechts in den Strafraum, wo dann der eingewechselte Sascha Richert beim Kopfballversuch zu Boden ging. Sollte das etwa ein Versuch gewesen sein, einen Elfmeter zu schinden? Oder war der frühere Uetersener und Schnelsener tatsächlich an der Gurgel gepackt worden, wie er mit seinen Gesten zu verstehen gab? Schiedsrichter Lennart Wicke entschied im Zweifel zugunsten des Angeklagten, nämlich der Niendorfer. Die Partie lief weiter.

Eine auffällige Szene hatte da Costa dann noch in der 72. Minute, als ihm der Ball bei einem erneuten Flankenversuch vom Spann rutschte. Der Ball flog in Richtung TSV-Tor, doch Schlussmann Sven Barth ließ sich nicht überraschen und lenkte die Kugel zur Ecke. Mit viel Wohlwollen waren das zwei halbgare Torchancen für die Halstenbeker, bei denen weder Antonio Ude noch der eingewechselte Sascha Kremer sinnvoll ins Spiel einbezogen wurden. Zum Glück machten es die Niendorfer keinen Deut besser, im Gegenteil. Nach einem Ballverlust von Gerrit Diederichsen verzögerten sie ihren Überzahlangriff so lange, bis Diederichsen selbst die Gefahr wieder bereinigen konnte (54.).

Für etwas mehr Leben hätte vielleicht der jetzt von Manager Hans Jürgen Stammer bis 2012 verpflichtete André Stemmann sorgen können, doch das Sturmtalent fällt wochenlang aus. Stemmann hatte sich im Spiel der HR-Zweiten gegen den TSV Holm einen doppelten Bänderriss zugezogen.