Ein Drei-Punkte-Wurf kurz vor der Sirene entscheidet die Zweitliga-Partie zugunsten der Gäste aus Breitengüßbach.

Wedel. Eine Sekunde war in der Begegnung der 2. Basketball-Bundesliga Pro B zwischen den Herren des SC Rist und dem TSV Breitengüßbach in der Steinberghalle noch zu spielen, als auf der mit etwa 450 Zuschauern gefüllten Tribüne erst atemlose Stille eintrat und danach kollektives Entsetzen um sich griff. Mit der letzten kontrollierten Korbaktion der Partie hatte Gäste-Akteur Maurice Stuckey, einer von einem halben Dutzend Junioren-Nationalspielern im Aufgebot der Oberfranken, einen Dreier im Korb der Wedeler versenkt und damit deren 63:66 (39:33)-Niederlage besiegelt - die vierte in Folge und die bislang bitterste seit dem Aufstieg im Frühjahr.

Obwohl diese Aktion de facto die über 40 Minuten ausgeglichene und intensiv geführte Begegnung entschied, wollten beide Trainer anschließend Erfolg und Misserfolg nicht daran allein festmachen. "In dieser Situation haben wir einfach Glück gehabt, und ihr hattet Pech", versuchte Breitengüßbachs Ulf Schabacker nach Spielende Rist-Kollege Özhan Gürel zu trösten. Ausschlaggebend war für ihn eher, dass sein Team, dessen Akteure zu einem Großteil beim Erstligisten Brose Baskets Bamberg mittrainieren, "in der zweiten Halbzeit sehr gut verteidigt und nur noch 24 Punkte zugelassen" hatte.

Letzterem musste Rist-Headcoach Özhan Gürel aus seiner Perspektive zwar zustimmen ("Wir waren nach der Pause in der Offensive zu schwach."), haderte aber doch mit der finalen Aktion: "Wir haben das Spiel weggeschenkt.". Schon das Zustandekommen der Wurfchance für Stuckey im Anschluss an zwei Freiwürfe von Erik Land ärgerte den 29-Jährigen: "Den ersten vergibt er, beim zweiten Fehlwurf treten wir über, und nach der Wiederholung holt Breitengüßbach den Rebound." Alles in allem zeigte sich der Coach mit dem Auftreten seines Teams - anders als nach den vorangegangenen Niederlagen gegen Ehingen und in Herten - aber zufrieden. "Wir haben bis zum Schluss toll gekämpft."

Insgesamt selbstkritisch gaben sich die Wedeler Spieler. "Am Ende hat die Summe der kleinen Fehler den Ausschlag geben", räumte etwa Vedo Delic ein, dem beim zweiten Freiwurf kurz vor Schluss nach Gerangel mit einem Breitengüßbacher das Missgeschick unterlaufen war, zu früh in die Zone zu treten. In der zum Greifen nahen Verlängerung hätten die Wedeler womöglich die besseren Karten gehabt, waren doch bei den Gästen Stuckey, Land und Daniel Schmidt bereits mit jeweils vier Fouls vorbelastet.

So aber nützten den Wedelern am Ende weder ihr starker Beginn noch ihr unermüdlicher Kampfgeist etwas. Ihre schwarze Serie durchbrechen wollen die Rist-Herren am kommenden Freitag (20.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei den Herzögen Wolfenbüttel.

Statistik: Viertel: 26:18, 13:15, 13:13, 11:20.

SC Rist (Punkte): Peter Huber-Saffer (15), Vedo Delic, Florian Moysich (je 12), Steffen Kiese (9), Stuart Turnbull (6), Sidiki Straub (5), Martin Maraite (3), Paul Owusu (1), Florian Bunde, Tim Dostal, Jonas Laatzen, Thorsten Raquet.