TSV-Manager Detlef Kebbe setzte vergeblich auf ein Gespräch mit dem Mittelfeldspieler. Der sagt: “Ich habe keinen Bock mehr.“

Wedel. Florian Blaedtke machte es sich im Endeffekt leicht. "Keinen Bock mehr auf Fußball. Keinen Bock mehr auf den TSV Wedel", simste der Mittelfeldspieler an die Adresse von Manager Detlef Kebbe. Dessen Versuche, ein konstruktives Gespräch mit dem Zwillingsbruder von TSV-Torwart Sascha Blaedtke zu führten, scheiterten. Damit haben die Wedeler Oberliga-Fußballer ab sofort einen Spieler weniger im Kader. Über die Hintergründe kann man nur Mutmaßungen anstellen. "Vermutlich kam Florian die Geselligkeit nach Spielende zu kurz", tippt Kebbe. Sportlich hatte sich der Ex-Uetersener durchgesetzt. "Doch die Art und Weise, wie er sich verabschiedet, ist befremdend", sagt der Manager.

Und damit gehen die Wedeler zum Alltag und zum Heimtreffen am Sonntag (15 Uhr) gegen Barmbek-Uhlenhorst über. Nach nur einem Sieg in sechs Heimspielen glauben sie, ihren Fans eine besonders gute Leistung schuldig zu sein. "Wir brauchen die drei Punkte, unbedingt", so Kebbe, der weiter bereit ist, auf den Klassenerhalt des Aufsteigers jede Wette abzuschließen. Trainer Peter Nogly kann wieder mit Mittelfeldspieler Ata Yamrali planen, der aus privaten Gründen unterwegs und über dies ein Wochenende gesperrt war. Abwehrspieler Shoaib Sedeghi, der beim 0:3 in Altona am 2. Oktober ebenfalls die Rote Karte sah, muss noch einmal pausieren.

Wie die Wedeler hat auch Nachbar TSV Uetersen zwei Siege auf dem Konto, allerdings drei Unentschieden weniger. "Jetzt haben wir wieder Kontakt zu den Klubs auf den Nichtabstiegsplätzen", freute sich Co-Trainer Frank Weche nach dem 2:0 über Lurup, doch vor dem Gastspiel am Sonnabend (15 Uhr) beim Tabellensiebten SV Curslack-Neuengamme verfinsterte sich seine Miene wieder. "Schuld" daran trägt Defensivstratege Christian Sommer, der wegen einer fiebrigen Erkältung mit dem Training aussetzte und bis zum Anpfiff wohl nicht auf die Beine kommt.

Chefcoach Peter Ehlers bleibt es damit nicht erspart, seine siegreiche Formation auf einer zentralen Position zu ändern. Ungewiss bei Uetersen ist die Zukunft von Mittelfeldspieler Marco Rosenkranz, der sich über gute Leistungen in der Zweiten für höhere Aufgaben anbieten sollte, von Reserve-Coach Mario Steinhauer aber aus disziplinarischen Gründen "definitiv nicht mehr" eingesetzt wird. Dass die Uetersener dem Neuzugang von Blau-Weiß 96 nun zu einem Vereinswechsel raten, wollte Frank Weche nicht bestätigen, aber, so der Co-Trainer: "Für die Oberliga reicht es bei Marco nicht."