Nach dem Oberliga-Aufstieg zahlt die Spielgemeinschaft in der höheren Klasse aber erst einmal Lehrgeld.

Wedel/Schenefeld. Wer hat sich zu Jugendzeiten im eigenen Garten nicht schon mal beim Federball ausgetobt? Diese Bezeichnung hören diejenigen, die heutzutage eine des schnellsten Sportarten betreiben, nicht gern: Badminton ist zwar eine Randsportart, gleichzeitig aber doch reizvoll, schweißtreibend und der Fitness förderlich.

Das hat man auch längst bei der Badminton-Spielgemeinschaft Hamburg-West erkannt, die sich im Hamburger Randgebiet immer mehr zu profilieren beginnt. Aus den drei Vereinen TSV Wedel, Blau-Weiß 96 und SV Blankenese hat sich in den vergangenen zehn Jahren eine sportliche Gemeinschaft gebildet, die erstaunliche Zuwächse verzeichnet und auch auf höherer Ebene ein Wort mitredet. Die erste Mannschaft ist unlängst in die Oberliga Nord aufgestiegen. Wenngleich sich der sportliche Erfolg bislang noch nicht einstellen wollte (0:6 Punkte), sorgt das Topteam als Aushängeschild doch dafür, dass immer mehr jüngere Spieler und Spielerinnen nachrücken. Die gehören schon zum Kader der drei Verbandsliga-Mannschaften, die immerhin auf Schleswig-Holstein-Ebene an Punktspielen teilnehmen.

"Die Spielgemeinschaft wirkt sich sehr positiv auf die Badminton-Aktivitäten bei uns aus", erklärt Regula Eichhorn (TSV Wedel), Sport- und Pressewartin der BSG Hamburg-West. "Es gibt praktisch nie Personalprobleme, die Teams sind ausreichend besetzt, und auch finanziell ist ein gutes Fundament gegeben, denn die Reisen sind häufig doch recht weit. Wir haben als Spielgemeinschaft also definitiv bessere Alternativen."

Regula Eichhorn und ihr Ehemann Knud, der seit 30 Jahren spielt und Mitglied der SV Blankenese ist, haben zwei Töchter: Bente ist 16 Jahre und zählt zum Oberliga-Team, ihre Schwester Maya (18) tritt eher sporadisch in einer der unteren Mannschaften an. Beim Badminton bilden vier Herren und zwei Damen ein Team. Den jeweiligen Kader vervollständigen Ersatzspieler. Sieben Teams der BSG nehmen am Punktspielbetrieb teil.

Dass Badminton in der Öffentlichkeit nach wie vor keinen hohen Stellenwert besitzt, bedauert nicht nur Regula Eichhorn. "Gegen Sportarten wie Fußball oder Handball kommen wir nicht an. Andererseits spüre ich, dass die Nachfrage gerade bei Jugendlichen wieder ansteigt. In kaum einer anderen Sportart kann man innerhalb recht kurzer Zeit fit werden."

Die Mitglieder der Oberliga-Mannschaft sind es - das allein aber reicht wohl nicht, wie sich bei der 1:7-Pleite gegen den ATSV Stockelsdorf zeigte. In eigener Halle konnte nur das junge Doppel Bente Eichhorn/Sophie Quach einen Punkt erkämpfen. Vier der acht Matches gingen aber über die volle Distanz von drei Sätzen, zudem fehlte der verletzte Sven Bauer.

Dass es auch besser und erfolgreicher geht, kann das BSG-Oberligateam am 31. Oktober beim SV Schleswig (3:5 Punkte) beweisen. Tags darauf geht es gegen den Vorletzten Wittorf-Neumünster (2:6) - zwei Siege, und die BSG wäre die rote Laterne los.