Wenn die Basketball-Herren des VfL Pinneberg sich etwas wünschen dürften, dann wäre es wohl eine Saison in der Hamburger Oberliga ohne die dritte Mannschaft des SC Rist.

Wedel/Pinneberg. In der zurückliegenden Spielzeit schnappten ihnen die routinierten Wedeler durch ein 73:64 in der THS-Halle auf den letzten Drücker die Meisterschaft vor der Nase weg und verhalfen damit ihrer eigenen Zweiten zur Rückkehr in die 2. Regionalliga Nord, jetzt brachte der Kreisrivale dem VfL mit 83:72 (43:44) am Steinberg bereits die dritte Niederlage im vierten Spiel bei - womöglich schon das Ende aller Pinneberger Aufstiegsträume.

Dabei hatte die Partie in Wedel für die Gäste durchaus verheißungsvoll begonnen. Die ersten zehn Minuten verliefen ausgeglichen, zur Pause führte der VfL sogar knapp. Der Anfang vom Ende deutete sich dann aber schon im dritten Viertel an: Die Rist-Routiniers warfen nun die gesamte Erfahrung, die sie über Jahrzehnte in der Bundes- und Regionalliga gesammelt haben, in die Waagschale, allen voran Ex-Nationalspieler André Bade.

Die im Schnitt beträchtlich jüngeren Pinneberger versuchten zwar dagegenzuhalten, leisteten sich dabei aber zu viele Fouls. "Wir waren ohnehin nur zu neunt angetreten, und wenn einige sich dann in der Verteidigung zurückhalten müssen, ist das gegen einen solchen Gegner kaum zu kompensieren", analysierte VfL-Flügelspieler und -Teamsprecher Andreas Stenzel, für den die Partie nach seinem fünften Foul ebenso wie für Tomasz Antosik und Kastriot Zherka vorzeitig beendet war. "Die Wedeler haben im dritten Viertel ihren Stiefel heruntergespielt, und wir haben es nicht geschafft, sie daran zu hindern."

Während die Rist-Recken nach drei Siegen in ebenso vielen Partien (Tabellenzweiter/sechs Punkte) den siebten Hamburger Meistertitel in Folge anpeilen, will Andreas Stenzel für den VfL (Fünfter/fünf) nicht schwarzsehen. "Wir betrachten diese Serie als Aufbausaison für unsere Jugendspieler", sagt der 31-Jährige. Schon jetzt trägt die von Coach Zoran Krezic in Pinneberg geleistete Nachwuchsarbeit Früchte: Mit Ole Abraham, Johannes Heisig, Jamo Ruppert und Janis Stielow zählen vier Jungs der Jahrgänge '94/95 zum Kader des Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL)-Teams Piraten Hamburg - zusammen mit vier gleichaltrigen Talenten des SC Rist.

Statistik: Viertel: 24:22, 19:22, 26:12, 14:16.

Punkte: Rist III: André Bade (23), Christian Pauk (18), Andreas Schulz (10), Jan Stange (7), Ingo Knillmann, Markus Pröhl, Dennis Reichert (je 6), Volker Häntschke (5), Herwig Picht (2), VfL: Jamo Ruppert (16), Andreas Stenzel (12), Moris Hadzija (11), Igor Bechthold, Arne Meyer (je 10), Tomasz Antosik (6), Kastriot Zherka (4), Sven Koberstein (3).