Dramatik scheint bei den Heimspielen des TSV Ellerbek in der Handball-Regionalliga Nordost in dieser Saison im Eintrittspreis inbegriffen zu sein - ebenso wie das Happy End.

Ellerbek. Hatte der Aufsteiger aber beim 28:27 über den Bad Doberaner SV einen Sechs-Tore-Pausenrückstand noch gedreht, machte er es beim 31:28 (14:10) über Schlusslicht SV Fortuna Brandenburg vor 200 Zuschauern in der Harbig-Halle in der zweiten Halbzeit unnötig spannend.

38 Minuten lang war das Heimteam mit der unorthodoxen 1:5-Manndeckung der Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern bestens klar gekommen, hatte dank guten Zusammenspiels oder gelungener Einzelaktionen immer wieder Lücken gefunden und führte 20:14, als Hektik ausbrach und das Spiel zu kippen drohte. "Die Neubrandenburger haben plötzlich schon in unserer Hälfte attackiert und die Räume dadurch noch enger gemacht", analysierte TSV-Trainer Andreas Rastner, der sich in der Schlussphase sogar noch selbst eingewechselt hatte, nach Spielende. Die Folge waren Fehlpässe und überhastete Abschlüsse, die den Gegner mehrfach bis auf ein Tor herankommen ließen.

Dass die Ellerbeker dann doch noch die Kurve bekamen, führte Rastner darauf zurück, "dass wir uns hinten wieder gefangen haben". Ein Sonderlob gab es in dieser Hinsicht für Rückraumspieler Tarek Fejry, der trotz eines Magen-Darm-Infekts in der Deckung seinen Mann stand. Aber auch die übrigen Ellerbeker stemmten sich vehement gegen die verzweifelten Angriffsbemühungen des noch punktlosen Tabellenletzten, zudem machte TSV-Torhüter Tobias Laupichler etliche hochkarätige Gästechancen zunichte.

Rastners Zwischenbilanz fällt nach bislang zwei Heim- und bereits vier Auswärtsspielen positiv aus. "6:6 Punkte hätte uns bei diesem Auftaktprogramm wohl kaum jemand zugetraut." Die Harbig-Halle soll auch künftig "eine Festung" (Rastner) sein, am kommenden Sonntag (16 Uhr) gastiert der TSV aber erst einmal beim LHC Cottbus.

Spielverlauf: 2:2, 5:4, 8:6, 8:8, 11:9, 13:10 - 15:10, 19:13, 20:14, 20:19, 22:20, 25:22, 26:24, 28:27, 29:28, 31:28.

Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Tobias Laupichler, Björn Rose - Bastian Blietz (5), Rouven Alimi (1), Ole Stabick (4), Tobias Knösel (8), Christian Brandt (1), Tarek Fejry (3), Oliver Müller (6/3), Jonas Mecke (2), Andreas Rastner (1).