So wie sich die TSV-Mannschaft gegen einen mitgefährdeten Verein präsentierte, wird sie wohl zurück in die Oberliga müssen.

Ellerbek. Es drängen sich Fragen auf, während die Handball-Frauen des TSV Ellerbek ihren derzeitigen Niedergang in der Regionalliga Nordost zu verarbeiten versuchen. Müssen die Verantwortlichen nach fünf Niederlagen am Stück mit den Spielerinnen hart ins Gericht gehen? Sollte detaillierte Ursachenforschung betrieben, oder wäre es besser, Durchhalteparolen zu verbreiten?

Andere Maßnahmen scheinen bislang einfach nicht zu fruchten, jedenfalls wirkt die Mannschaft kaum aufnahmefähig. Spiel für Spiel gehen die Punkte verloren - so wie jetzt bei der ernüchternd deutlichen 22:29 (11:13)-Schlappe gegen den Berliner TSC. Dass der Gegner aus der Bundeshauptstadt überdies nicht einmal zu den Topteams der Liga gehört, macht die Sache zusätzlich schlimm. Immerhin haben sich die Berlinerinnen mit diesem Sieg bei nun 4:6 Punkten erst einmal ein Stück nach oben abgesetzt. Dagegen dümpelt der sieglose Aufsteiger aus dem Kreis Pinneberg weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz (0:10).

"Eigentlich müssten die Spielerinnen noch einmal mentale Aufbauhilfe erhalten", meint Pressesprecherin Stefanie Gleitsmann, die wie so manche Spielerin aus dem Kader auch mit ratlosem Gesichtsausdruck die Harbig-Halle verließ.

Derweil bemühte sich die ungarische Trainerin Zsuzsa Nyari, die Fassung nicht zu verlieren. Was sollte sie ihren Akteuren auch sagen? Die hatten durchaus gekämpft und geackert, nur das notwendige Leistungspotenzial, das erforderlich ist, um Berlin zu schlagen, konnten sie ein weiteres Mal nicht abrufen.

Dass die erneut exzellent agierende Ulrike Lohmeier neunmal traf (fünf Siebenmeter), fiel am Ende kaum ins Gewicht, auch die ansprechenden Partien von Friederike Wedding und Bianca Liepner hatten keine positive Auswirkungen. Dabei ließ sich die Anfangsphase noch einigermaßen gut an. Die erste Halbzeit verlief ausgeglichen, ehe bei den Gastgeberinnen nach dem Seitenwechsel (nach etwa 35 Minuten) zunehmend ein krasser Leistungsabfall zu beobachten war. Stefanie Gleitsmann: "Die Abwehr agierte in der zweiten Halbzeit nicht mehr aggressiv genug." Zudem erwischten die beiden Torhüterinnen Melanie Bauck und Katharina Glamann keinen guten Tag. Als Pech kann man Ellerbek attestieren, dass sechsmal Würfe an Latte oder Pfosten landeten.

Und wie geht es nun weiter? Am Sonntag muss das Team um 16.45 Uhr beim SV Grün-Weiß Schwerin antreten. Ein Gegner, der mit 2:8 Punkten nicht minder große Sorgen hat.

Spielverlauf: 3:2 (5.), 4:4 (10.), 6:6 (15.), 8:10 (20.), 10:12 (25.), 11:13 - 13:15 (35.), 14:20 (40.), 15:21 (45.), 17:24 (50.), 19:28 (55.), 22:29.

Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Melanie Bauck, Katharina Glamann - Bianca Liepner (2), Nina Schmitz (1), Nicola Bosse (1), Sandra Vollstedt (1), Anna Seemann, Sarah Lamp (2), Friederike Wedding (3), Anastasia Günter (1), Katharina Rathke, Ulrike Lohmeier (9/5), Alina Kröger (2), Jana Schwarz.