Gemeint sind drei Punkte, egal wie, wenn die Fußball-Trainer einen “dreckigen Sieg“ fordern. Diesmal war es wirklich einer. Waschfrau bei den Landesliga-Fußballern des VfL Pinneberg wollte man nach dem 5:1 (4:1) der Kreisstädter beim SC Nienstedten jedenfalls nicht sein.

Pinneberg. 90 Grad, Kochwäsche, viel rubbeln und reiben, anders sind ihre Trikots nach diesem Spiel in strömendem Regen wohl auf dem aufgeweichten Grandplatz im Quellental wohl nicht sauber zu bekommen.

Nach ein paar Minuten schon war keine Kreidelinie mehr zuerkennen. Über die gesamte Spielfläche erstreckte sich eine Seenlandschaft. Die Pinneberger scheuten keinen Bodenkontakt. Das Team zeigte, wie man so schön sagt, "Charakter". Etepetete-Kicker oder Schönwetter-Fußballer darf man sie nach diesen leidenschaftlichen 90 Minuten nicht mehr nennen.

Nicht ganz ohne Befürchtungen stapfte VfL-Trainer Michael Fischer in die Halbzeitpause: Würde der Schiedsrichter diese Parte aufgrund der widrigen Begleitumstände etwa abbrechen? Er tat es nicht. Das Pinneberger Team bekam die Gelegenheit, das Spiel locker fortzusetzen. In der 76. Minute köpfte Christopher Dobirr nach einer Ecke von Sergej Schulz gar noch das 5:1.

Im wesentlich turbulenteren ersten Durchgang hatten Sascha Petersen (8.), Jan Eggers (23.), Sergej Schulz per Freistoß (26.) und der im Angriff aufgebotene Heiko Barthel (39.) die Weichen auf den dringend benötigte vierten Saisonsieg gestellt. Zwischendurch (20.) war den Gastgebern das 1:1 gelungen, letztlich aber kam Nienstedten mit der kompromisslosen Pinneberger Spielweise gar nicht klar. "Doch dieser Erfolg kann nur der Anfang gewesen sein", betonte Manfred Kirsch. "Hoffentlich haben wir es jetzt kapiert, wo es lang geht", ergänzte Trainer Fischer die Ausführungen des Ligaobmanns.