Der 34-Jährige will schon morgen im Kellerduell der Landesliga gegen die SV Blankenese Punkte holen.

Elmshorn. Hurra, es ist ein Papa. Nach fast einmonatiger Trainersuche steht fest, dass ab sofort der frühere senegalesische Nationalspieler Papa Ndiaye (34) bei den abstiegsbedrohten Landesliga-Fußballern des FC Elmshorn an der Seitenlinie steht.

Automatisch erhöht sich damit die Brisanz im morgigen Heimspiel des Tabellenletzten FCE gegen den punktgleichen Vorletzten SV Blankenese (Anpfiff: 19 Uhr). Sein berufliches Vorankommen als Diplom-Sportlehrer an der Führungsakademie der Bundeswehr in Blankenese verdankt Ndiaye nämlich dem dort ebenfalls angestellten SVB-Trainer Frank Michel Schneider, unter dem er in der Saison 2006/2007 noch gespielt hatte und der seinem früheren Schützling die Arbeit vermittelte. Schneider drohen schwere Zeiten, wenn die Blankeneser an der Wilhelmstraße verlieren . . .

Für Rainer Klaar, sportlicher Leiter des FCE, ist der A-Lizenzinhaber "100-prozentig" die richtige Wahl: "Präsident Uwe Wölm und ich haben mehrere Kandidaten abgeklopft. Wir sind überzeugt, dass uns Ndiaye zum Klassenerhalt führt - egal, wie die Partie gegen Blankenese endet." Papa wird das Kind schon schaukeln? Es gibt auch kritische Stimmen, die es dem jungenhaft wirkenden Wahl-Hamburger nicht zutrauen, dem Team die notwendige Disziplin einzuimpfen. Ndiaye konnte Klaar vom Gegenteil überzeugen: "Über die Roten Karten zuletzt werden wir reden. Wenn die Gespräche nicht fruchten, müssen wir die Uneinsichtigen eben suspendieren." Der langjährige Raspo-Trainer und FCE-Sportchef Eugen Igel kann als Kenner der Elmshorner Verhältnisse dem Jungcoach nur einen Rat geben: "Er wird einige Schwierigkeiten zu überwinden haben, doch da muss er durch, das ist wichtig für seine Entwicklung. Fachlich schätze ich ihn hoch ein, jetzt kommt es drauf an, wie er sein Wissen artikuliert."

Ndiaye hatte für FCE-Vorgängerklub Rasensport und Igel von 2003 bis 2005 als pfiffiger Stürmer in der Ober- und Verbandsliga gespielt, davor drei Jahre für den TuS Holstein. Im Nachwuchsbereich arbeitete er erfolgreich bei Altona 93, für den DFB ist er als Stützpunktrainer in Pinneberg tätig. Von den Landesliga-Herren des SC Nienstedten musste er sich in diesen Sommer nach nur einem Jahr verabschieden, weil sich sein Leistungsdenken angeblich nicht mit der Mentalität der SCN-"Studententruppe" deckte. Dass er den Abstiegskandidaten im Verlauf der gesamten Saison vom Tabellenende fernhalten konnte, darf man getrost als Erfolg werten.