Als die Schlusssirene ertönte, war von Enttäuschung kaum etwas auszumachen bei den jungen Handballerinnen des TSV Ellerbek.

Ellerbek. Ein Lächeln hier, eine Umarmung und ein aufmunternder Klaps dort - so reagierten die Spielerinnen des Heimteams auf die - nicht unerwartete - 20:35 (10:18)-Niederlage in der zweiten Runde des DHB-Pokals gegen die Frauen des TSV Travemünde (2. Bundesliga Nord) vor 150 Zuschauern in der heimischen Harbig-Halle.

"Der Gegner war denn doch eine Nummer zu groß für uns", nahm auch Trainerin Manuela Henße das Ende des Pokal-Höhenflugs leicht. Zwei Jahre lang hatten sich ihre jungen Schützlinge (Jahrgänge 1989 bis '92) weder auf Hamburger noch auf NOHV- und DHB-Ebene von der erfahrenen und körperlich überlegenen Konkurrenz beeindrucken oder gar besiegen lassen.

Diesmal aber stießen die Ellerbekerinnen früh an ihre Grenzen, durften nur bis zur zwölften Minute (5:6) von einer weiteren Überraschung träumen. Schon zur Pause führten die hoch favorisierten Gäste mit acht Toren und machten nach dem Seitenwechsel weiter Ernst, provozierten serienweise riskante Pässe und überhastete Abschlüsse der Ellerbekerinnen, die nach 44 Minuten mit 17 Toren (12:29) aussichtslos zurücklagen.

"Wir hatten zu Beginn der zweiten Halbzeit einen starken Durchhänger", räumte Manuela Henße ein. Neben fehlender Erfahrung und körperlicher Defizite hatte die Trainerin noch eine weitere Ursache für die klare Niederlage ausgemacht: "Travemünde hatte ein eingespieltes Team, wir waren eine zusammengewürfelte Truppe." Neben der aktuellen weiblichen A-Jugend (Regionalliga Nordost-Nord) hatte sie Spielerinnen aufgeboten, die mittlerweile zum Kader anderer Ellerbeker Mannschaften gehören. Dazu gesellten sich die gerade von einer Ausbildung in Dänemark zurückgekehrte Torhüterin Juliane Mohr und Melina Dahms, die eigens für diese Partie ihren Aupair-Aufenthalt in Italien unterbrochen hatte und prompt als Haupttorschützin glänzte.

Obwohl alles Engagement gegen überlegene Travemünderinnen nichts nützte - vielleicht sind die jungen Ellerbekerinnen noch in dieser Saison zu weiteren Heldentaten in der Lage. "Wir haben wieder als dritte Damenmannschaft des TSV für den Hamburger Pokal gemeldet", verrät Manuela Henße.

Spielverlauf: 2:4, 4:5, 5:10, 8:14, 10:18 - 11:18, 12:26, 13:30, 17:30, 18:32, 20:35.

Aufstellung (Tore/Siebenmeter): Juliane Mohr, Lena Thürich - Melina Dahms (7), Maria Heine (4/4), Kim Höhne, Silja Körner (1), Lena Jachimowitz, Laura Neu, Anna Lena Seemann, Julia Steinberg (1/1), Sarah Lamp (5), Jennifer Jacobs (2), Sandra Vollstedt.