Hier Frost, dort Frust. Mit seinem Treffer in der 35. Minute entschied Artur Frost das Landesliga-Derby in Bönningstedt zugunsten des SV Rugenbergen. Dazu Ceylani, immer wieder Yalcin Ceylani.

Bönningstedt. Der SVR-Torhüter bot nach der Pause nicht weniger als fünf Glanzparaden und rettete seinen Landesliga-Fußballern so das 1:0 gegen den TuS Holstein. "Ceylani gehört in jede Elf des Tages. Es kann an diesem Spieltag unmöglich einen besseren Torwart gegeben haben", so urteilte der frühere TuS-Präsident Uwe Langeloh.

Aber es wird vermutlich bessere Schiedsrichter gegeben haben. Die Quickborner haderten stark mit Andreas Bandt (ETV), der TuS-Routinier Björn Kossert wegen einer Unsportlichkeit die Gelb-Rote Karte zeigte (56.). Kossert zielte bei einem Freistoß in seine Richtung, so legte Bandt die Szene aus.

Kritische Worte mussten sich aber auch seine Helfer an der Seitenlinie anhören. TuS-Manager Jens Fuhrmann sah den Torschützen Artur Frost beim entscheidenden Treffer (35.) "klar abseits". Fünf Minuten vor dem Abpfiff zählte dafür ein weiterer Frost-Treffer nicht. Der zurzeit gut aufgelegte Stürmer soll sich in der verbotenen Zone aufgehalten haben - fragwürdig. TuS-Trainer Torsten Hoffmann hielt sich aus allem raus: "Ich äußerte mich grundsätzlich nicht mehr über Schiedsrichter."

Emotionen, Hektik, natürlich auch Fouls, Chancen hüben wie drüben ohne Ende - die zahlende Kundschaft (193 Besucher) im Sportzentrum bekam fürs Geld einiges geboten. Den Anfang machte der Quickborner Patrick Perret, der früher beim SVR die Kapitänsbinde trug. Nach einem Fernschuss des Routiniers sprang der Ball vom Pfosten ins Feld zurück (26.). Der Bönningstedter Trainer Ralf Palapies gab es dann irgendwann auf, die Möglichkeiten zum 2:0 zu zählen. Tim Weber, Jan Knoefel, Christian Dirksen und Patrick Kiene, sie alle brachten es nicht fertig, den ebenfalls starken Quickborner Torwart Daniel Jeschke nochmals zu überwinden.

Das 1:1 lag jedoch jederzeit noch in der Luft. Und es kam noch zum Duell der Einwechselspieler Henning Hülsebusch, der den Sieg verteidigen, und Henrik Dierks, der das Remis erzwingen sollte. Dierks lenkte den Ball mit der Hacke Richtung Torlinie, doch dort stand Hülsebusch, der die Gefahr bereinigte (90.).

Die mit insgesamt sechs früheren SVR-Akteuren angetretenen Gäste schoben Frust, die Sieger ließen den Abend noch fröhlich beim Oktoberfest in der Fischauktionshalle ausklingen.