Vorfreude, aber auch Nervosität und Hektik waren vor der Premiere des SC Rist in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B der Herren gegen den SC Rasta Vechta im Innern und vor der Wedeler Steinberghalle allenthalben fast mit Händen zu greifen.

Wedel. Mit den Worten "Jetzt nicht, aber das kommt noch." beantwortete Headcoach Özhan Gürel die Frage, ob er Lampenfieber verspüre. Knapp zwei Stunden später waren die Wedeler dann aber auch schon in der dritthöchsten deutschen Spielklasse angekommen - mit einer ersten "Hausnummer": Mit 92:72 (40:34) hatten sie vor 400 Zuschauern das Duell der Aufsteiger klar für sich entschieden.

"20 Punkte Unterschied - das ist doch was", übte sich Rist-Kapitän Mac-Davis Duah nach der Schlusssirene fast schon in Untertreibung. Seinem Coach und auch den Stammzuschauern am Steinberg brachte die Auftaktpartie in der Pro B vor allem die Erkenntnis, dass die Trümpfe der Vorsaison offensichtlich auch eine Etage höher stechen.

Dabei zeigte der Regionalliga-Meister im Duell mit dem Last-Minute-Aufsteiger aus dem Oldenburger Münsterland neben der gewohnt intensiven Verteidigungsarbeit aber noch andere Qualitäten, die der Coach zuvor angemahnt hatte: "Wir wollten verstärkt unter dem gegnerischen Korb nachsetzen. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir zu 90 Prozent gewinnen werden, wenn wir mehr Offensiv-Rebounds holen als Vechta." Die Statistik bestätigte diese Einschätzung des 29-Jährigen: 14 Abpraller griffen sich die Wedeler in der gegnerischen Zone, unter dem eigenen Brett waren es 20, während Vechta insgesamt nur 23 Rebounds bilanzierte. Wenig entgegenzusetzen hatten die Gäste zudem der Treffsicherheit des Heimteams aus der Ferndistanz: 19-mal nahmen Wedeler von jenseits der Dreier-Linie Maß, zehn Versuche von Steffen Kiese (vier), Florian Moysich und Peter Huber-Saffer (je drei) saßen.

Restlos bedient war Gästecoach Malte Scheper: "Wir haben nicht gut ins Spiel gefunden und zu viele Rebounds abgegeben." Bis zur Pause schlugen diese Defizite noch nicht allzu sehr zu Buche, doch dann legten die Gastgeber im dritten Viertel einen 9:0-Lauf zum 46:34 hin und raubten den Niedersachsen den letzten Nerv.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt herrschte auch auf der Tribüne der Steinberghalle Hochstimmung. Immerhin hatten die Wedeler ohne Verstärkung aus Übersee gegen eine Mannschaft die Oberhand behalten, die mit Ex-Rist-Center Marlone Jackson und dem - allerdings verletzt fehlenden - Chris Thompson zwei "Amis" unter Vertrag hat. Nach dem Traumstart seines Teams richtete Özhan Gürel den Blick gleich nach vorn: "Am Sonnabend erwartet uns ein schweres Spiel bei den Frankfurt Skyliners - aber auch dort haben wir eine Chance."

Statistik: Viertel: 15:15, 25:19, 33:24, 19:14.

SC Rist (Punkte): Peter Huber-Saffer (26), Steffen Kiese, Florian Moysich (je 15), Sidiki Straub (10), Vedo Delic, Mac-Davis Duah, Erwin Gausa, Arne Meyer (alle 6), Jonas Laatzen (2), Florian Bunde, Martin Maraite, Paul Owusu.