Uwe Wölm, Interimscoach des FC Elmshorn, war fassungslos: “Wie ist so etwas möglich?“ fragte der Vereinspräsident. “Wir führen bis zur 83. Minute mit 2:0 und gewinnen dennoch nicht.“

Klein Nordende. Der FCE musste sich am Ende vor 400 Zuschauern mit einem 2:2 (1:0) im Landesliga-Duell bei der SV Lieth begnügen.

Lieth-Manager Torben Ross dagegen war höchst zufrieden: "Bei diesem Ergebnis war schon eine Menge Glück dabei." Damit meinte er die letzten zehn Minuten einer sonst langweiligen Partie, in der die Elmshorner durch einen von Dalibor Krtinic verwandelten Foulelfmeter (15.) früh in Führung gegangen waren. Sven Rorato hatte Baris Öncan im Strafraum gelegt.

Was dann folgte, war unattraktiver Standfußball, bei dem sich der Klein Nordender Torwart Jan Lohse zweimal auszeichnete und sein Teamkollege Daniel Krohn als einziger Stürmer mehrere Torchancen vergab. So konnte es kommen, dass Krtinic auch noch das 0:2 erzielte (81.). "Jetzt glaubte sich meine Mannschaft schon in Sicherheit", wetterte Uwe Wölm.

Lautstark unterstützt von Rainer Klaar, versuchte der Coach vergeblich, noch einige Kräfte zu mobilisieren. "Irgendwie war die Mannschaft stehend k.o.", sagte Wölm.

Neue Hoffnung schöpfte der Aufsteiger, als Daniel Krohn nach schöner Einzelleistung von Mpanzu Kiala mit einem Schuss vom Elfmeterpunkt das 1:2 erzielte (83.). Zwei Treffer hatte Krohn schon zum 2:0-Sieg vergangene Woche beim FC Süderelbe beigesteuert.

In der Schlussphase kam Schiedsrichter Wittig mächtig ins Schwitzen. Zunächst zeigte er Lasse Kock wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (90.), dann schoss Einwechselspieler Jan Fritz in der zweiten Minute der Nachspielzeit aus acht Metern den viel umjubelten Treffer zum 2:2.

Damit war die Partie aber noch nicht zu Ende. Der Torschütze geriet mit dem Unparteiischen so aneinander, dass Jan Wittig nichts anderes übrig blieb, als Fritz die Rote Karte zu zeigen. "Der Platzverweis scheint berechtigt gewesen zu sein", meinte Lieth-Manager Ross. "Aber gesehen habe ich nicht, was da passierte."