Beim 1:2 gegen Rugenbergen mokiert sich Coach Michael Fischer über eine merkwürdige, spielentscheidende Regelauslegung des Schiedsrichters.

Bönningstedt. War das beim 3:2 (2:1) des SV Rugenbergen über den VfL Pinneberg eine Aufregung um Schiedsrichter Daniel Gawron, der die Pfeife in Diensten des TuS Osdorf zum Munde führt. "Wenn der vom Schiedsrichter-Beobachter auch nur 20 Punkte kriegt, heiße ich Egon", schimpfte VfL-Trainer Michael Fischer. Dabei war es gar nicht dramatisch, dass sich der Unparteiische in der Uhrzeit irrte und den ersten Durchgang erst nach sanften Hinweisen von SVR-Coach Ralf Palapies drei Minuten verspätet beendete. Vielmehr spielte sich eine Viertelstunde vor Schluss eine Szene ab, die Pinnebergs Mittelfeldspieler Dirk Hellmann veranlasste, an seinem Verstand zu zweifeln: "Wenn das so ist, dann müssen wir nicht mehr spielen." Gawron zeigte VfL-Torwart Maximilian Karp die Rote Karte und verhängte zudem Strafstoß für die Bönningstedter Landesliga-Fußballer, nachdem Karp zunächst von Christian Dirksen angegangen worden war und sich dann mit einem Rempler revanchiert hatte. "Der Platzverweis ist vertretbar, diese Unbeherrschtheit kann ich Maximilian nicht verzeihen", betonte Fischer.

Dann aber stellte sich ihm die Frage, warum Dirksens Attacke nicht abgepfiffen wurde. Dann hätte das Spiel mit Freistoß für den VfL fortgesetzt werden müssen. Oder war vielleicht doch ein Pfiff ertönt? "Mindestens zehn Zuschauer haben mir gesagt, dass sie ihn gehört haben", versicherte Fischer.

Die direkt hinter dem Tor postierten Beobachter wie zum Beispiel Frank Pagenkopf (früherer Trainer des Itzehoer SV und des TSV Sparrieshoop) vertraten eine andere Meinung: "Kein Pfiff, das war einfach nur ein Kurzschluss des Pinneberger Torwarts." Der vorsorglich für Notfälle nachverpflichtete Timm Sörensen zog sich den blauen Torwart-Pulli über und stellte sich dem Elfmeterschützen. Er hatte keine Chance, Sören Lühr traf sicher zum 3:2.

Als später auch noch eine unsinnige Freistoßentscheidung folgte, konnte sich Fischer nicht mehr beherrschen. Gawron begab sich in seine Richtung und machte dann wieder kehrt, denn da war der VfL-Trainer schon aus freien Stücken hinter die Barriere gehüpft.

Letztlich dürfen sich die Kreisstädter nicht beschweren. Ein bisschen mehr Leben und zwar nicht nur vom ewig grätschenden Heiko Barthel, darf man schon erwarten, wenn es um eine Spitzenposition geht. Stattdessen begann die Partie mit einem Missverständnis, nämlich zwischen Karp und Florian Holstein, worauf der VfL-Verteidiger ein Kopfball-Eigentor fabrizierte (23.). In der 45. Minute köpfte Patrick Kiene das Tor zum 2:1 für die Bönningstedter, deren Trainer Ralf Palapies berechtigt ein Spiel mit besonders kuriosen Toren gesehen haben wollte. Wenn sein Torwart Jasper Meyer jedenfalls ehrlich ist, dann muss er einräumen, sowohl beim 1:1 von Christopher Dobirr (31.) als auch beim 2:2 von Dennis Lünstäden (68.) daneben gelegen zu haben.