Der Tod mit 60 kam schnell und unerwartet. Volker Schümann musste nicht leiden. Das ist vielleicht ein kleiner Trost für die Fußball-Fans in Pinneberg, Uetersen und Elmshorn, die nun um eine überragende Sportler-Persönlichkeit trauern.

Pinneberg. Aufrecht sitzend, mit friedlichem Gesichtsausdruck, so hat man ihn, den lebensfrohen Ballkünstler, am Sonnabend in seiner Wohnung nähe der Drostei aufgefunden.

Zurück bleiben Erinnerungen an wundervolle Momente auf dem grünen Rasen. Nach seinen Jugendjahren bei Holsatia Elmshorn war "Pille", wie sie ihn alle nannten, über den TSV Uetersen 1972 zum VfL Pinneberg gestoßen. Ohne ihn wären drei Meisterschaften in der höchsten Hamburger Liga und der Aufstieg 1973 in die Regionalliga, damals die zweithöchste deutsche Spielklasse, nicht denkbar gewesen. Schümann schoss Tore am Fließband, zumeist spektakuläre, der Ball schien ihm bei seinen gefürchteten Dribblings am Fuß zu kleben. Nie kam ein gehässiges Wort über seine Lippen. Spaß am Spiel und Fairplay waren seine obersten Gebote.

Die Mitspieler von einst wie Werner Heusel (63), der mit ihm bis zuletzt bei einem Fahrdienst zusammenarbeitete, Peter Metz (59), Uwe Genat und Gerhard Klingenberg (beide 61) schätzten auch die ungezwungene Art des Vollblutstürmers außerhalb des Stadions. Schümanns Campingplatz an der Ostsee war oft Ausgangspunkt fröhlicher Abende. Seine Verbundenheit zum VfL dokumentierte "Pille" Schümann als Begleiter von Jugendteams in Trainingscamps, um dort ein paar seiner Tricks und Kniffe zu vermitteln.

Tief betroffen reagierte Meistertrainer Roland Lange (66) auf die traurige Nachricht: ",Pille' war in ganz Norddeutschland eine Ausnahmeerscheinung. Viele sind durch meine Hände gegangen, ihn werde ich nie vergessen."