Ahlerstedts Stürmer Matthias Meibohm ist beim 1:1-Remis auf der Camper Höhe an beiden Treffern beteiligt.

Stade/Ahlerstedt. Manchmal sind es sind die kleinen Dinge, die entscheiden. Wie beim Ausgleichstreffer zum 1:1 (0:1)-Endstand im Oberligaderby zwischen TuS Güldenstern Stade und der SV Ahlerstedt/Ottendorf auf der Camper Höhe vor rund 600 Fußballfans. Ahlerstedts Matthias Meibohm stand bei einem Freistoß von Güldensterns Mannschaftskapitän Mario Radtke nicht wie vorgesehen beim kopfballstarken Christopher Eggers. Der laufstarke Mittelfeldspieler brauchte zehn Minuten nach der Pause nur den Kopf hinzuhalten und der Ausgleich war perfekt. "Dabei war doch alles klar abgesprochen", schimpfte Hartmut Mattfeldt, Trainer der Ahlerstedter, über den Schnitzer in seiner Abwehr.

Doch nur böse konnte Mattfeldt auf "Matze" Meibohm nicht sein. Der jüngere Bruder von Mittelfeldregisseur Dennis Meibohm hatte am Ende einer klar dominierten ersten Halbzeit nach zuvor drei ungenutzten Torchancen mit der letzten Möglichkeit vor der Pause den Ahlerstedter Führungstreffer erzielt. Güldenstern, räumte auch Trainer Martin König nach Spielschluss ein, habe im ersten Durchgang gar nicht stattgefunden. "Meine Spieler haben anfangs seelenlos gespielt, wir waren viel zu gehemmt, es war kein Feuer im Spiel", bemängelte er in seiner Analyse der Begegnung die Einstellung seiner Mannschaft bis zur Pause. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel, sodass beide Trainer das Ergebnis schließlich als gerecht bewerteten. Während die Gäste aus Ahlerstedt besser kombinierten, war Güldenstern anfangs hauptsächlich bei Freistößen durch den frisch vermählten Mario Radtke gefährlich. Aber auch die Ahlerstedter benötigten für ihren Führungstreffer eine Standardsituation. Sascha Müller hatte kurz vor der Strafraumgrenze den ruhenden ball auf Matthias Meibohm vorgelegt, dessen Schuss durch die Abwehrmauer Torhüter Pascal Drusch überraschte. Besser ins Spiel fand TuS Güldenstern nach der Einwechslung von Torjäger Matthias Quadt, der gerade den Platz betreten hatte, als der Ausgleichstreffer fiel. Die Fans hatten zuvor lautstark seinen Einsatz gefordert. Von ihrer Mannschaft erwarteten sie bedingungslosen Einsatz. Auf einem Banner hatten sie ihre Forderung formuliert. "Auf geht's Jungs, mit aller Macht, wir krallen uns Platz acht". Nur die ersten Acht qualifizieren sich diesmal nämlich direkt für die neue eingleisige Oberliga. Im zweiten Durchgang ging TuS Güldenstern wenigstens ansatzweise auf die Bedürfnisse der eigenen Anhänger ein. "Das war aber immer noch zu wenig", so Martin König. "Wir müssen alle noch eine Schippe drauflegen". Wohl wahr, denn nur drei Punkte aus fünf Begegnungen, in denen drei Gegner zu den Ligaaufsteigern gehörten, ist zu wenig, um in der Klasse zu bestehen. Auch müssten die wenigen Torchancen konsequenter genutzt werden. Maurizio Greco brachte eine Viertelstunde vor Schluss einen Ball aus drei Metern Abstand mit dem Kopf nicht über die Torlinie. Die SV Ahlerstedt/Ottendorf steht mit einer Ausbeute von sieben Zählern viel besser da. Wohl deshalb war Hartmut Mattfeldt nach Spielschluss der glücklichere Trainer. "Wir können mit diesem Unentschieden besser leben als TuS Güldenstern", sagte er. Das sah auch Martin König so.