Normalerweise hätten die Zuschauer aufgeregt über ein Fußballspiel diskutiert, das sie so rasch wohl nicht mehr geboten bekommen.

Pinneberg. Doch dann lastete auf dem 7:4 (1:1) des VfL Pinneberg um Landesligapunkte gegen Teutonia 05 ein riesiger Schatten. Stadionsprecher Reinhard Nadler übernahm die traurige Pflicht, das Publikum vom Schicksal des Volker Schümann zu informieren. Der VfL-Torjäger zu Zeiten in der 2. und 3. Liga war am Sonnabend Morgen tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. "Pille", wie sie ihn alle nannten, wurde nur 60 Jahre alt. Vor allem die reiferen Fans mussten schlucken.

"16 oder 17 war ich, da habe ich mit 'Pille' einmal bei einem Firmenturnier in einer Mannschaft spielen dürfen. Ich kann nur sagen, dass es das größte Vergnügen gewesen ist", erinnert sich VfL-Trainer Michael Fischer. Vermutlich nie wieder wird ein Pinneberger Spieler an den Torinstinkt, die Schusstechnik und die Dribbelkunst des Straßenfußballers Schümann heranreichen, auch nicht jene, die nun zum spektakulären Erfolg über die ab der 27. Minute geschwächten Teutonen (Rote Karte nach grobem Foul an Sergej Schulz) beitrugen.

Den Anfang machte Florian Holstein, der den Ball nach einem abgeprallten Schuss von Dirk Hellmann zum 1:0 verwertete (5.). Im zweiten Durchgang kamen dann auch Mikail Pekdemir (2:1/57., 6:2/80.), Hellmann (3:1/64.), Jan Eggers (4:1/67.) und der eingewechselte Sören Badermann (5:1/71., 7:2/83.) zum Zuge. Gelb-Rot für Torsten Jung (70.) und VfL-Nachlässigkeiten hatten dann noch zwei Gegentore ganz zum Schluss zur Folge.