Gegenüber dem Treffen bei BU wirkt HR konditionell verbessert. Neuling TSV kassiert die sechste Saisonniederlage.

Halstenbek. So oft kommt es in der Oberliga nicht vor, dass ein Spiel genau so abläuft, wie es alle nach dem Blick auf die Tabelle erwartet hatten. Die SV Halstenbek-Rellingen rückte durch einen 3:1-Erfolg wieder nach oben, der Gast aus Uetersen bleibt dagegen weiterhin mit null Punkten ganz unten. Es war für die Truppe von Trainer Peter Ehlers die sechste Niederlage im sechsten Spiel.

"Was soll ich denn jetzt sagen", reagierte Uetersens Trainer bei der Pressekonferenz. "Wir hatten vielleicht nicht die richtige Leidenschaft, aber wir haben, vor allem in der ersten Halbzeit, gezeigt, was mit unseren Mitteln zurzeit möglich ist."

Das hat sein Trainerkollege Thomas Bliemeister von seiner Mannschaft nicht behaupten können. Trotz des klaren HR-Sieges verlor Bliemeister nicht den Blick für das Wesentliche. Und da setzte er seine Kritik an. "Es war viel Unruhe in unserem Spiel. Die hat sich auch nicht gelegt, als wir in Führung gingen. Kämpferisch hat mich die Mannschaft diesmal überzeugt, was das spielerische Niveau betraf, blieb allerdings noch viel zu wünschen übrig."

Und das wiederum, auch daran ließ Bliemeister keinen Zweifel, sei die Folge von konditionellen Defiziten einiger Spieler. "Nach dem 0:4 bei Barmbek-Uhlenhorst hätten eigentlich alle elf Spieler auf die Reservebank gehört", setzte er noch einmal nach. "Dass sie heute auflaufen durften, das habe ich ihnen auch klargemacht, war doch ein Geschenk."

Zu denen, die der HR-Trainer bei seiner ungeschönten Beurteilung im Blickwinkel hatte, gehört ganz sicher auch Torjäger Antonia Ude. Der war erst in der 64. Minute für Ali Arslan ins Spiel gekommen. Fünf Minuten später demonstrierte Ude, wie wertvoll er sein kann. Mit dem Ball am Fuß spielte er drei Gegner aus und schob das Leder gelassen flach in die Torecke. Das war das 3:1, das die Verhältnisse endgültig klärte.

Wie nahezu widerstandslos sich wiederum Uetersens Abwehrspieler dabei austricksen ließen, zeigte die ganze Anfälligkeit und Schwäche des Aufsteigers. Zu viele Akteure im Team sind noch zu unerfahren und nicht clever genug für Hamburgs höchste Amateurklasse.

Bereits nach fünf Minuten köpfte Sascha Kremer, nach dem BU-Debakel bei HR wieder als Sturmspitze aufgeboten, den Ball zum 1:0 ein. Drei Minuten später ein Foul im Strafraum von Benjamin Eta an David Grabke. Den Elfmeter verwandelte Christian Sommer zum 1:1.

Die vielleicht spielentscheidende Szene fiel in der 28. Minute. Nach einer Flanke von rechts glaubte Uetersens Abwehr den Ball schon im Aus. Aber Sascha Richert erwischte ihn noch, schlug ihn vor das Tor, Ali Arslan sprang hoch und erzielte per Kopf das 2:1. Wenn auch nicht begeisternd, so vollendeten die Gastgeber doch mit Routine den Sieg über den Tabellenletzten.