Heute haben die Landesliga-Fußballer des VfL Pinneberg trainingsfrei. Nicht aber, weil sie gegen die SV Blankenese glänzten, sondern weil sie beim 0:0 ein besonders schwachen Auftritt boten.

Pinneberg. "Ich bin froh, die Jungs mal einen Abend nicht zu sehen", sagt VfL-Coach Michael Fischer ganz unverblümt. Dass einigen Akteuren gegenwärtig die Frische zu fehlen scheint, ist der andere Grund, eine Pause einzulegen.

Fischer sehnt sich einem Typen in seinem Angriff, so wie er ihn einst im Trikot von Raspo Elmshorn verkörperte: beseelt von dem einzigen Wunsch, unbedingt ein Tor zu erzielen, auch wenn's mal wehtut, wenn der Gegenspieler kneift, klammert und zerrt. Ein Stürmer mit diesen Eigenschaften eines "Brechers" ist im gesamten VfL-Kader nicht zu finden und wenn dann auch noch Leitwolf Heiko Barthel ausfällt, dann kommen eben Enttäuschungen wie gestern zustande. Für Fischer ist es genau eine Enttäuschung zuviel: "Ab sofort nehme ich keine Rücksicht auf Verdienste für den VfL in der Vergangenheit mehr. Wer keine Leistung bringt, sitzt auf der Bank."

Das hört sich an, als wäre ihm endgültig der Geduldsfaden gerissen. Hätte nicht Schlussmann Maximilian Karp sein bisher bestes Spiel im VfL-Trikot geboten, wäre es nach Gelb-Roter Karte für den diesmal in der Abwehr aufgebotenen Dirk Hellmann (68.) sogar eine Niederlage geworden. Auf Pech beruft sich Michael Fischer in der Zwischenzeit nicht mehr, dabei sprachen manche von einem regulären Tor, als Aleksander Lesniak den Ball in der 10. Minute schön an Torwart Claus Henke vorbei schlenzte. Der Schiedsrichter aber pfiff abseits.