Schon im zwölften Jahrhundert, wenn die “Frau mit Niveau“ sonntags ausreiten wollte, dies aber nicht ohne entsprechend Stil und der richtigen eleganten Kleidung, also im Reitrock, gehörte der Damensattel zur Ausrüstung.

Während der Kavalier die Zügel führte, saß die Dame seitlich auf dem Pferd und hatte die Füße auf einer kleinen Plattform abgestützt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Damensitz durch Österreichs Kaiserin Sissi berühmt.

Der Damensattel, ehemals Instrument fürs Freizeitvergnügen der weiblichen Oberschicht, unterscheidet sich vom normalen Sattel vor allem dadurch, dass die Dame nicht breitbeinig auf dem Pferderücken sitzen muss, sondern vielmehr mit beiden Beinen auf der gleichen Seite des Pferdes Halt findet. So sitzt sie zwar in Reitrichtung und keineswegs seitlich, sie lässt aber das Bein, das eigentlich auf die Gegenseite gehört, locker auf dem sogenannten Oberhorn des Sattels ruhen.

Für Turniere gibt es allgemein eine Kleiderordnung: Jackett, Weste und Reitschürze in gedeckten Farben, helle Bluse mit Krawatte, Stiefel mit Sporen am linken Fuß, am rechten Fuß ein beliebiger Schuh, dazu Handschuhe, Gerte, Helm, Bowler oder auch ein Zylinder. In Deutschland gibt es schon seit dem Jahre 1997 den Verein "Reiten im Damensattel" mit 110 Mitgliedern.

www.damensattel-deutschland.de