Regisseur Björn Hartmann (“Nicht jetzt bitte.“) ging den Fragen lieber aus dem Weg. Stürmer Philipp Dierks und Trainer Olaf Ohrt (“Wir brauchen Zeit und Geduld.“) bemühten sich der üblichen Floskeln.

Rellingen. Beobachter wie der frühere SCE-Trainer Wolfgang Krontal machten sich kopfschüttelnd auf den Heimweg. Der erste Punkt ist endlich unter Dach und Fach, doch die Landesliga-Fußballer des SC Egenbüttel geben trotz des 2:2 (2:2) auswärts gegen den VfL 93 weiterhin Rätsel auf.

Vor der Pause lieferten die Rellinger immerhin eine Leistung ab, die mittleren Ansprüchen genügte. Das änderte sich, nachdem sich die VfL-Akteure Steffen Reimers (47.) und Okan Bektas (49.) strittige Rote Karten aufgrund von Unbeherrschtheiten eingehandelt hatten. Von da boten die Gäste ein klägliches Bild. Nichts, gar nichts, fiel ihnen ein, die VfL-Abwehr aus den Angeln zu heben, mit elf gegen neun wohlgemerkt.

Einzig Mario Schacht verbreitete mit einem abgefälschten Versuch aus der Distanz einmal Torgefahr (83.). "Die können bis morgen spielen und schießen trotzdem kein Tor", bemerkte Ex-Regisseur Dennis von Bastian (SV Rugenbergen) treffend. Zum kompletten Verdruss trug dann Schiedsrichter Adrian Höhns (TuS Dassendorf) bei, der meinte, auch Egenbüttels Stürmer Maik Fischer wegen einer belanglosen Hakelei die Rote Karte zeigen zu müssen - lachhaft (85.). Als einer von wenigen hatte Fischer Siegermentalität an den Tag gelegt, gelungen aber ist auch ihm nur wenig.

Im ersten Durchgang sah das noch anders aus. Hartmann, der einen Fehler von Torwart Semir Svraka nutzte (8.), und Dierks per Kopf (22.) schienen das Spiel nach frühem 0:1-Rückstand (2.) gedreht zu haben. Dann verursachte Nico Plocharska einen Freistoß, den Bektas unhaltbar für A-Junioren-Torwart Patrick Marciniak zum 2:2 verwandelte (27.). Malke (34.) und Philipp Taubitz (Kopfball/40) ließen die Chancen, ihr verunsichertes Team ein bisschen zu entkrampfen, ungenutzt.