Der Aufsteiger hat einen heißen Anwärter auf den seit Monaten vakanten Posten im Visier, ein neuer Diagonalangreifer ist mit Felix Bromm schon da.

Pinneberg/Elmshorn. Riesengroß war der Jubel bei den Volleyball-Männern des VfL Pinneberg , als sie im Frühjahr nach mehreren vergeblichen Anläufen mit dem Gewinn des Hamburger Meistertitels und dem damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga Nord am Ziel ihrer Wünsche angelangt waren. Schon bald darauf aber war guter Rat teuer: Trotz der stolzen Punkteausbeute von 40:4 konnten sich die Kreisstädter eine weitere Zusammenarbeit mit Coach Oliver Weinel nicht mehr vorstellen, trennten sich von dem Sportlehrer (die Pinneberger Zeitung berichtete) - und sind seitdem auf der Suche nach einem neuen Trainer.

Die scheint jetzt, knapp fünf Wochen vor dem ersten Punktspiel, allerdings kurz vor dem Abschluss zu stehen. "Ein aussichtsreicher Kandidat hat schon einmal das Training geleitet", berichtet Zuspieler Sebastian Rieck. Der Anwärter für den Job auf der VfL-Bank kennt sich in der Hamburger Volleyball-Szene gut aus und sammelte auch schon Erfahrung als Regionalliga-Coach. "Wir werden allerdings noch einige weitere Übungseinheiten abwarten", sagt Rieck, der in den vergangenen Monaten das Training leitete und als Inhaber der für die Regionalliga ausreichenden B-Lizenz selbst als Coach einspringen könnte, aber "lieber spielen" möchte.

Während die Trainerfrage also noch nicht ganz geklärt ist, haben die Pinneberger eine weitere Baustelle bereits abgearbeitet: Mit Felix Bromm schloss sich der dringend benötigte zweite Diagonalangreifer - neben Stefan Imke - dem Regionalliga-Aufsteiger an. Der 33-Jährige ist laut Rieck ein "alter Bekannter", der den Kontakt zum VfL nie hat abreißen lassen. Bis vor drei Jahren noch im Pinneberger Verbandsliga-Team aktiv, entschloss sich der für einen namhaften Hamburger Konzern tätige Bromm aus zeitlichen Gründen, eine Etage tiefer für den Landesliga-Klub Grün-Weiss Eimsbüttel zu schmettern. Wann immer es seine Zeit erlaubte, verfolgte er allerdings als Zuschauer die Punktspiele seiner ehemaligen (und neuen) Teamkameraden. "Außerdem ist Felix jedes Jahr mit uns zum Pfingstturnier nach Delmenhorst gefahren und hat dort unsere Mannschaft verstärkt", betont Sebastian Rieck.

Nicht zuletzt durch diesen Zugang sieht sich der VfL für die Herausforderungen der kommenden Spielzeit gut gerüstet. Die Punkte für den Klassenerhalt einfahren will der Neuling vor allem gegen die Mitaufsteiger TSV Husum, Volley-Tigers Ludwigslust und SV Altengamme, der als Verbandsliga-Dritter hinter Meister VfL und dem nicht aufstiegsberechtigten VC Norderstedt II noch den Sprung in die dritthöchste Liga schaffte.

Chancenlos sehen sich die Pinneberger aber auch nicht im Auftaktspiel am 19. September, wenn sie sich um 18 Uhr in der KGSE-Halle zum Derby bei der VG Elmshorn vorstellen. Der Kreisrivale, der die Regionalliga-Saison 2008/09 als Tabellensechster abschloss, musste einen erheblichen personellen Aderlass verkraften. Mit Janis Jäger (wechselt zum Zweitliga-Aufsteiger SVG Lüneburg) und Lars Winter (pausiert) fehlen zwei Leistungsträger der vergangenen Jahre. Zudem kommt Karsten Schreiner aufgrund seines Jura-Examens wohl nur für sporadische Einsätze in Frage, bei Nachwuchsmann Christoph Preuß hängt laut Zuspieler Martin Stegmann alles davon ab, "ob er einen Studienplatz in Hamburg bekommt".

Die Lücken im Kader will VGE-Spielertrainer Ekkehard Goller dadurch schließen, dass er mit Matthias Wystrik, Malte Gier und Sebastian Kruse drei für die zweite Mannschaft (Landesliga Hamburg) vorgesehene Akteure in die Erste "hochzieht".