Sowohl Atibioke Olufemi (LG Wedel-Pinneberg) als auch Teamkamerad Timo Stinski verpassen bei den nationalen Titelkämpfen im Münsterland ihre Bestzeiten.

Wedel/Pinneberg. Am Tag danach überwog die Freude über den zweiten Platz. Immerhin Silber gewonnen - so lautete das Fazit von Atibioke Olufemi und dessen Coach Bernd Smrcka nach den deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften in Rhede (Nordrhein-Westfalen).

"Selbstverständlich waren wir im ersten Moment etwas enttäuscht, da der favorisierte Berliner Varg Königsmark nicht angetreten ist, aber es war zu erwarten, dass sich andere Athleten speziell auf diese Meisterschaften vorbereiten", räumte Smrcka nach dem 400-Meter-Finale der männlichen Jugend B allerdings ein. So verwies Niklas Müller (SG Johannesberg) in 48,56 Sekunden Atibioke auf den zweiten Platz (48,86 Sekunden). Dass der 16-Jährige von der LG Wedel-Pinneberg die Stadionrunde schneller zurücklegen kann, hatte er erst vor rund zwei Wochen beim Olympischen Festival der europäischen Jugend in Tampere (Finnland) bewiesen, als er in der Zeit von 48,32 Sekunden ebenfalls Silber gewann.

Doch annähernd Bestzeit zu laufen, ist eben nicht in jedem Rennen möglich, weiß Bernd Smrcka: "Es war schon fraglich, ob er die Leistung zwei Wochen nach Tampere noch einmal abrufen kann, zumal er ja im Winter lange verletzt war." So gesehen, sind je eine Silbermedaille bei nationalen und internationalen Meisterschaften schon ein großer Erfolg für den Nachwuchsläufer, für den die Saison noch nicht vorbei ist. 400 Meter aber, ließ Atibioke wissen, werde er in diesem Sommer wohl nicht mehr laufen.

Ebenfalls mit einer Silbermedaille trat der Jahresschnellste Timo Stinski die Heimreise von den Titelkämpfen im westlichen Münsterland an. Im 100-Meter-Finale musste sich der 16-Jährige in 10,82 Sekunden dem Mannheimer Patrick Domogala geschlagen geben, der in 10,73 Sekunden gewann. "Es lag zum Teil an fehlendem Glück, an den Beschwerden mit der rechten Kniesehne und dass die Spannung nicht so da war", führte Stinski als Begründung dafür an, dass er an seine Saisonbestzeit von 10,72 Sekunden nicht herangekommen war. Saisonhöhepunkt sei für ihn aber auch die Teilnahme an der U18-Weltmeisterschaft Anfang Juli gewesen (die Pinneberger Zeitung berichtete). Für den Sieger hatte Stinski viele lobenden Worte: "Wer im Vorlauf, Halbfinale und Finale jedes Mal unter 10,8 Sekunden läuft, ist auch verdient deutscher Meister."

Über 200 Meter kam Timo Stinski dann als Vierter ins Ziel. 22,14 Sekunden bedeuteten für ihn zudem persönliche Bestzeit, zu Bronze fehlten lediglich vier Hundertstelsekunden. Doch auf Stinskis positives Saisonfazit hatte das keinen Einfluss mehr. "Ich bin rundherum zufrieden", sagte er und führte die guten Ergebnisse der zurückliegenden Monate allem auf die Zusammenarbeit mit dem Leitenden Hamburger Landestrainer zurück: "Mein Dank gilt Sven Benning."