Das kommt eben dabei heraus, wenn man sich gedanklich mehr mit dem Mann an der Pfeife als mit dem Spiel befasst.

Quickborn. Die Landesliga-Fußballer des TuS Holstein verloren ihr Oddset-Pokalspiel gegen Oberliga-Aufsteiger TSV Wedel vor 230 Besuchern mit 1:2 (0:1) - und ihr Verteidiger Dino Zillmann wusste dabei ganz genau, warum.

Dem endgültigen Pokal-K.o. der Gastgeber waren Diskussionen um einen schnöden Einwurf in Höhe der Quickborner Strafraumlinie vorausgegangen. Zillmann meinte noch, Schiedsrichter Paul Dühring (Schwarzenbek) seine Sicht der Dinge darlegen zu müssen, als der Ball auch schon in seine Richtung geflogen kam. Unkonzentriert schoss Zillmann den Ball vor die Füße des Wedelers Jan Weinert. Dessen umso präzisere Flanke verwertete Hendrik Boesten mit dem Kopf souverän zum 2:0 der Gäste (73.) - zwei frühere Klein Offensether sorgten im Duett für die Vorentscheidung.

Das war praktisch der Sieg für Wedel, auch wenn Björn Kossert fünf Minuten vor Schluss aus abseitsverdächtiger Position noch der umstrittene Anschlusstreffer der Quickborner glückte. "Uns ist Zillmanns Fehler nicht entgangen", sagte TuS-Coach Torsten Hoffmann.

Wedel bot auch ohne Spielmacher Tugay Hayran (Urlaub) den planvolleren Spielaufbau, ohne aber eine Woche vor dem Punktspielstart auf dem ungeliebten Grandplatz im Holstenstadion Begeisterung auszulösen. Die technisch starken Jaques Rodrigues de Oliveira und Ata Yamrali verschleppten mehrfach das Tempo, anstatt den direkten Weg zum Tor zu suchen.

Souverän wirkte diesmal die Abwehr um Shoaib Sedeghi (nach de Oliveira-Freistoß Schütze des 0:1 per Kopf/26.), die den Quickbornern lediglich eine glasklare Tormöglichkeit gestattete. Torwart Sascha Blaedtke konnte den Scharfschuss von Florian Kurzberg zur Seite lenken (51.). Auch der eingewechselte Philip Stamer vermochte noch keine Akzente zu setzen.

"Ich werde wohl noch zwei Wochen benötigen, bis ich richtig in Form bin", erklärte Quickborns kurzfristig von Barmbek-Uhlenhorst losgeeiste Sturmhoffnung. Im Testspiel morgen um 19.30 Uhr beim TuS Hasloh wollen sich die Teamgefährten mit ihm einspielen.

Liebling der TSV-Freunde ist übrigens schon jetzt Hendrik Boesten, Spitzname "Henk", nach zwei oder drei Bier auch "Henker" gerufen. "Er hat eine schlaffe Körperhaltung wie früher Karsten Bäron beim HSV. Aber er ist immer in Bewegung, bietet sich an, denkt mit. Den liebe ich", lobte Axel von Tagen aus dem Fanblock den ehemaligen Torjäger aus den Reihen des TSV Sparrieshoop.

Boestens Sturmpartner Nils Matthiessen haderte derweil mit dem Unparteiischen, der den Tatort nach außerhalb des gegnerischen Strafraums verlegte, als sich der Wedeler und Frank Meyer in der 64. Minute fünf Meter "drin" verhakten. Es war nicht Dührings letzte Entscheidung, die den Wedelern missfiel. Wegen seiner Proteste musste sich TSV-Trainer Peter Nogly schließlich hinter die Barriere verdrücken.