“Von mir aus hätten wir auch 0:5 verlieren können. Wäre doch bloß das mit Patrick Scheidt nicht passiert“ - Manager Torben Roß klang schockiert.

Klein Nordende. Eine halbe Stunde nach dem Abpfiff sprach plötzlich niemand mehr darüber, wie tapfer sich die Fußballer von Landesliga-Aufsteiger SV Lieth beim 2:3 (1:0) im Oddset-Pokal gegen Oberliga-Meister SC Victoria zur Wehr gesetzt hatten. Vielmehr traf die Nachricht aus dem Krankenhaus die Klein Nordender wie ein Schlag mit der Keule: Abwehrspieler Scheidt (Roß: "Unsere Festung") hat sich in der 52. Minute im Zweikampf, bei dem sein Gegenspieler einen Schritt zu spät kam, das rechte Sprunggelenk gebrochen.

Dass zwei Monate ins Land gehen können, bis diese Verletzung verheilt und der Fuß wieder in den Buffer passt, ist möglicherweise nur ein Nebenaspekt des Unfalls. Als selbstständiger Handwerker auf Montage in Dänemark muss sich der Schütze des 1:0 per Kopf nach Freistoß von Eike Pannen (3.) vielmehr vor allem fragen, wie es beruflich weitergehen soll.

Personellen Engpässen hatte Roß mit der kurzfristigen Verpflichtung von Jan Fritz, Nikolas Kopf (SC Egenbüttel) und Patryk Meierr (TuS Lingen, war auch beim VfL Pinneberg im Gespräch) etwas vorgebeugt. Aus diesem Trio kam nur Kopf zu einem Kurzeinsatz, während Fritz (Adduktorenprobleme) und Meierr, dessen Freigabe auf sich warten lässt, noch pausierten. Trotzdem lieferten die Klein Nordender einen großen Kampf. Nach dem 2:1 von Daniel Krohn, dem wieder ein Freistoß Eike Pannens vorausging (61.), lag die Überraschung in der Luft. Mit Toren in der 61. Minute (aus abseitsverdächtiger Position) und neun Minuten vor Schluss bekamen die Gäste so eben die Kurve.