Am Wochenende startet der 23-jährige Diskuswerfer bei der Universiade in Belgrad. Danach kann er die Teilnahme an der WM in Berlin planen.

Wedel/Pinneberg. Am Tag nach den deutschen Meisterschaften kreisten die Gedanken von Markus Münch schon um den nächsten Wettkampf. Es ist schließlich eine Woche, der der 23-Jährige der LG Wedel-Pinneberg so auch noch nicht erlebt hat. Erst der Auftritt bei den nationalen Titelkämpfen in Ulm, gefolgt von der Universiade in Belgrad, wo am Freitag die Qualifikation und am Sonntag das Finale auf dem Programm steht. "Eine Medaille möchte ich dort schon gewinnen", sagte Münch. Ob 62,09 Meter zu einem Podestplatz reichen wie in Ulm, als er hinter dem Berliner Robert Harting (67,69 Meter) Rang zwei belegte, bleibt abzuwarten. Hinterher sagte Münch: "Mit der Platzierung bin ich zufrieden, mit der Leistung nicht ganz. Aber es sind eben deutsche Meisterschaften, und man spürt doch eine ziemlich große innerliche Anspannung." War Münch in dieser Saison bisher weitgehend souverän aufgetreten, musste er im Vergleich mit der nationalen Konkurrenz mehr als befürchtet auch gegen die eigene Nervosität ankämpfen.

"Ich bin mit der zweitbesten Vorleistung angereist. Da war die Erwartungshaltung eine andere, ich musste einfach Zweiter werden." Und nun kann sich der aus Hasloh stammende Diskuswerfer freuen: Die Nominierung für die WM vom 15. bis 23. August in Berlin ist praktisch perfekt. Bundestrainer Uwe Florczak zählte auch Münch zu den Gewinnern von Ulm: "Die Leistungen bringen der deutschen Leichtathletik einen Aufschwung."

Anders hatte sich die Situation bei Teamgefährtin Marina Hilschenz dargestellt. Vor dem Start über 5000 Meter wollte sie nicht einmal Rang acht als Minimalziel ausgeben, so viele Konkurrentinnen waren gemeldet. Doch weil es ein heißer Tag werden sollte mit Temperaturen jenseits der 30 Grad, entwickelte sich das Rennen dementsprechend.

"3:15 Minuten für den ersten Kilometer, das fand ich flott." Danach sei sie langsamer geworden und erlebte in den letzten Runden, wie ihr Läuferin um Läuferin entgegenkam, alle Opfer eines viel zu schnellen Tempos bei dem schwülen Wetter. Am Ende lief Hilschenz in der Zeit von 16:50,81 Minuten als Sechste ins Ziel, während Mareike Ressing den Wettbewerb auf Rang 17 (17:24,13) beendete. "Ich habe zwischendrin den Überblick verloren bei den vielen Läuferinnen. Wenn es Rang neun gewesen wäre, hätte ich auch okay gesagt. Ich wusste erst von dem Platz, als Bernd Smrcka mir das gesagt hat", meinte Marina Hilschenz später, während der Trainer schwärmte: "Sie hat taktisch alles richtig gemacht."

2005 war Marina Hilschenz schon einmal Sechste geworden, damals in 16:35 Minuten. Diese Zeit würde sie in dieser Saison gerne auch noch laufen. "Aber da suchen wir uns bestimmt ein schönes Rennen, wo der Start später ist und die Temperaturen angenehmer sind."