“Einen attraktiveren Gegner hätten wir in der ersten Runde gar nicht erwischen können“, frohlockte Handballtrainer Wolfgang Butzmann, nachdem seinen Oberliga-Männern vom Barmstedter MTV im DHB-Pokal wie gemeldet Bundesliga-Absteiger Stralsunder HV zugelost worden war.

Barmstedt. - An Zugkraft scheint es dem Team aus Mecklenburg-Vorpommern, das sich voraussichtlich am Sonnabend, 29. August (18 Uhr) in der Halle Schulstraße vorstellen wird, zumindest nicht zu mangeln, lockte der HV doch kürzlich bei seinem Bundesliga-Gastpiel in der Color Line Arena gegen den HSV Hamburg 10 500 Zuschauer an.

So viele werden es in Barmstedt sicher nicht sein, doch das Resultat könnte dem BMTV Mut machen, denn die Gäste unterlagen 16:43. Die Stralsunder plagen aber nicht nur sportliche Sorgen: Die Geschäftsführung der Handball-Bundesliga (HBL) GmbH erklärte unlängst, dass der Klub für die Saison 2009/10 weder eine Lizenz für die 1. noch für die 2. Bundesliga bekäme. Ein Gnadengesuch wurde zwar eingereicht, aber täglich wird mit der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen den wirtschaftlichen Träger des HV, die SHV-Marketing GmbH, gerechnet. Sollte es dazu kommen, droht den Stralsundern im schlimmsten Fall ein Neuanfang in der Oberliga Mecklenburg-Vorpommern.

Von den Querelen beim DHB-Pokal-Gegner will sich BMTV-Trainer Wolfgang Butzmann aber nicht irritieren lassen. An den Einzug in die zweite Hauptrunde verschwendet er jedenfalls keinen Gedanken. "Ich gehe trotz allem davon aus, dass die Stralsunder mit einer bärenstarken Mannschaft anreisen werden und wir vor einer unlösbaren Pokal-Aufgabe stehen", sagt der 47-Jährige. Gleichwohl werde seine Mannschaft versuchen, die Stralsunder "so lange zu ärgern, wie unsere Kräfte reichen".

Zudem kann die im Vergleich zur Vorsaison stark verjüngte Barmstedter Mannschaft noch vor Beginn des Oberliga-Punktspielbetriebes versuchen, die treuen Fans zu versöhnen. In der Rückrunde der vergangenen Spielzeit gewannen die BMTV-Männer ganze zwei von elf Begegnungen, sackten in der Tabelle auf den unbefriedigenden achten Platz ab. "Wir haben etwas gutzumachen bei unseren Anhängern", weiß Butzmann.