Neun Halstenbeker gehen bei der Senioren-WM in Prag auf Korbjagd. Vor allem die Ü 60 um Kapitän Hans-Jürgen Duchstein rechnet sich gute Chancen auf eine vordere Platzierung aus.

Halstenbek. Sie sind zwar nicht mehr die Allerjüngsten, aber das Einmaleins ihres Sports beherrschen die Oldies der Halstenbeker Turnerschaft noch immer aus dem Effeff. Korbleger, Distanzwürfe, Dribblings, Defense - all das "sitzt" bei John Sable, Mohammed Atya, Hans-Jürgen Duchstein, Frank Liebke, Manhard Miehlke, Nils Klauck, Thomas Reimann, Nils Grand und Jürgen Freybe, die von morgen an ihren Klub und Deutschland in verschiedenen Teams bei der Senioren(Maxi)-Basketball-Weltmeisterschaft in Prag vertreten.

Den letzten Schliff holten sich die Routiniers bei einem gemeinsamen Trainingslager in der neuen Halstenbeker Halle an der Feldstraße. Die Vorfreude auf die Titelkämpfe in der tschechischen Hauptstadt ist nicht zuletzt deshalb groß, weil die gestandenen Cracks aus aller Welt offensichtlich den Auswirkungen der globalen Finanzkrise trotzen. "Noch nie haben sich 2000 Basketballerinnen und Basketballer in 163 Mannschaften für ein so großes Event getroffen, um die Besten in den Altersklassen ab 30 bei den Frauen und ab 35 bei den Männern zu ermitteln", sagt Duchstein, der seit 2002 Gesamt-Delegationsleiter des diesmal zehn Teams umfassenden deutschen Aufgebots ist.

In den Kampf um Medaillen eingreifen wollen bei den Männern je eine Ü40-, Ü45-, Ü50-, Ü55- und Ü60-Mannschaft, zudem stellt Hamburg als "Deutschland II" eine eigene Ü50-Auswahl. Die Damen treten mit je zwei Ü40- und Ü50-Mannschaften an.

In fast allen Teams haben die Halstenbeker prominente Mitstreiter. So spielt in der Ü 40 Kapitän Nils Klauck mit den früheren Topstars Kareem Aw (Crailsheim), Dean Jenko (Ansbach) und Dimar Buschin (Magdeburg) zusammen. Einen Platz unter den ersten acht peilt diese Mannschaft ebenso an wie die Ü 45 mit dem 100-fachen irakischen Nationalspieler Mohammed Atya und dem früheren DDR-Auswahlspieler Frank Retzlaff. Möglichst das Halbfinale erreichen möchte die Ü 50, in der zwei Wahl-Halstenbeker, Manhard Miehlke (Kiel) und US-Boy John Sable, die Basketball-Legenden John Dronsella, Burkhard Schröder und Norbert Sell (alle Berlin) zu ihren Mitspielern zählen. Das Team Hamburg (Ü 50 II) mit den Halstenbekern Thomas Reimann (Kapitän), Frank Liebke und Nils Grand möchte in Prag zumindest für die eine oder andere Überraschung sorgen.

An die Erfolge vorangegangener Weltmeisterschaften, etwa Platz sechs vor zwei Jahren auf Puerto Rico, will die Ü 55 um Kapitän Jürgen Freybe aus Halstenbek anknüpfen. Die besten Chancen auf eine vordere Platzierung dürfte aber neben den Ü50-Herren das Ü60-Team besitzen. Mit den in Oldenburg lebenden Brüdern Ralph und Bud Ogden kann diese Mannschaft sogar zwei Akteure mit Erfahrung aus der nordamerikanischen Profi-Liga (NBA) aufbieten, dazu kommen ehemalige deutsche Nationalspieler und Bundesliga-Cracks. "Wir haben einen Traum: Unser Ziel ist ein Platz unter den letzten vier", sagt daher Team-Kapitän Duchstein, der in Prag bereits an seiner vierten WM teilnimmt.